Hachings Zitter-Sommer

Bei den Volleyballern sind gerade einmal zwei Spieler fix für die neue Saison. Die anderen möchten anderswo mehr Geld verdienen
Julian Galinski |
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Die Hachinger Volleyballer - die Mannschaft bricht wohl auseinander.
Rauchensteiner/Augenklick Die Hachinger Volleyballer - die Mannschaft bricht wohl auseinander.

UNTERHACHING Als die Saison 2011/12 zu Ende war, verschwand Mihai Paduretu für zwei Wochen vom Erdboden, war für niemanden zu erreichen und zu sprechen. Der Frust nach zwei vergebenen Meisterschafts-Matchballen saß zu tief. Seit vergangenem Mittwoch steht wieder einmal fest, dass Haching nicht Meister wird. Aber Paduretu sitzt nach der allzu deutlichen 0:3-Klatsche von Friedrichshafen im Halbfinale schon wieder an seinem Schreibtisch. „Wir haben in den vergangenen beiden Tagen mit allen Spielern über ihre Zukunft gesprochen”, sagt Paduretu. Bekenntnisse zum Verein hat er keine gehört. „Alle warten auf Angebote aus dem Ausland.”


Haching steht ein Zitter-Sommer bevor: Wer bleibt von den Stars der vergangenen Saison? Oder: Bleibt überhaupt jemand, abgesehen von den jungen Simon Hirsch und Tom Strohbach, den einzigen Spielern mit Verträgen?


Die Zuspieler Branislav Skladany, Huib den Boer Allrounder Robert Hupka und die Mittelblocker Matias Raymaekers sowie Roy Friedrich sind schon weg. Angreifer Christian Dünnes, in den vergangenen beiden Jahren einer der wichtigsten Spieler, liebäugelt mit einem Wechsel nach Italien, wo seine Verlobte lebt. Und war zudem irritiert, dass die Hachinger während der Saison nicht wegen einer Verlänge-rung auf ihn zugegangen sind.
Publikumsliebling und Libero Sebastian Prüsener zieht es erst einmal an die frische Luft. „Er hat mit seinem Bruder eine Firma gegründet und wird jetzt zudem erst einmal Beachvolleyball spielen”, sagt Paduretu. Auch der gebürtige Münchner lässt seine Zukunft offen. Und hatte nach dem Halbfinal-Aus auch Kritik an Paduretu und dessen hoher Trainingsintensität geäußert.


In anderen Ligen wie in Russland oder Polen verdienen die Spieler mehr als in Deutschland. Zumal Hachings Budget, das maßgeblich von Hauptsponsor Generali abhängt, zur kommenden Saison eher kleiner als größer wird. Im Volleyball gibt es gewöhnlich Saisonverträge, es wird über Gesamt-Nettosummen verhandelt. Im Ausland könnten die Spieler um die 100000 Euro verdienen – in Haching nicht ansatzweise.


Stammspieler wie Angreifer Jan-Willen Snippe und Mittelblocker Konstantin Shumov sind auch in anderen Ländern begehrt. „Snippe weiß, was er hier in Haching hat”, sagt Paduretu. „Und Shumov war sehr positiv überrascht von seinem ersten Jahr in Deutschland.” Was niemanden davon abhalten wird, anderswo einen besser dotierten Vertrag zu unterschreiben. Das weiß auch Paduretu. „Sie sind jetzt mit den Nationalmannschaften unterwegs und im Fokus der großen Vereine.” Wenn Paduretu also Glück hat, kommen ein paar Spieler zurück. Einen großen Umbruch wird es so oder so geben.
„Mich kann nichts mehr schocken”, sagt Paduretu, seit 1997 in Haching. „Ich musste schon mal zehn Spieler austauschen.” 

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