Haching: Ab an die Grundlinie!
Unterhaching - Seit Mittwochvormittag um neun Uhr klingelt Mihai Paduretus Handy unentwegt. Aber die Menschen, die ihn anrufen oder ihm SMS schicken, haben nicht etwa Mitleid und wollen den Trainer von Generali Haching trösten – wegen der deutlichen 0:3-Niederlage im vierten Spiel um die deutsche Meisterschaft am Dienstagabend bei den Berlin Volleys.
Nein – sie wollen Eintrittskarten, Tickets für das entscheidende Spiel fünf der Playoffserie am Sonntag (15.30 Uhr, Arena am Utzweg). Das ist seit Mittwoch, neun Uhr, ausverkauft (1500 Zuschauer), viele Fans haben keine Karten mehr bekommen. Dabei gingen die Tickets erst am Dienstagabend um 22 Uhr in den Verkauf. Immerhin wird es einen Livestream im Internet geben, der Verein wird die Adresse noch bekanntgeben.
Paduretu hat unterdessen die Aufgabe, seine Mannschaft für das wichtigste Spiel seiner Karriere, wenn es um die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte geht, aufzubauen und wieder bis in die Spitzen zu motivieren. „Die Stimmung am Mittwochvormittag war okay”, sagt Paduretu, er gab seinen Spielern den restlichen Tag frei, um zu regenerieren, „für Sauna und Wellness”.
Donnerstag werden die Hachinger zweimal trainieren, dann Freitag und Samstag jeweils einmal. „Wir werden noch einmal an den Aufschlägen arbeiten”, sagt Paduretu. Für die Spieler heißt das: Mit einem Korb voller Bälle an die Grundlinie und dann auf die andere Seite peitschen. Sonntag will Paduretu Berlin so unter Druck setzen, wie es die Volleys vorgemacht haben.
Es ist das erste Mal, dass Paduretu mit seiner Mannschaft beim Stand von 2:2 in ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft geht. „Bei den Vizemeisterschaften gegen Friedrichshafen haben wir jeweils 1:3 verloren”, sagt Paduretu. Nervös sei er deswegen aber nicht, betont er. „Die ganz normale Aufregung gehört zu unserem Job”, sagt Paduretu. Hachings Job ist es nun, Meister zu werden.
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