Haas: „Ich fühle mich nicht wie 31“

Tennis-Star Tommy Haas, der in Paris erstaunlich stark gespielt hat und auch beim Rasenturnier in Halle auftrumpfte, übers Älterwerden und Ziele.
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Fühlt sich wohl auf dem Rasen von Halle: Tommy Haas.
Bongarts(getty Images Fühlt sich wohl auf dem Rasen von Halle: Tommy Haas.

Tennis-Star Tommy Haas, der in Paris erstaunlich stark gespielt hat und auch beim Rasenturnier in Halle auftrumpfte, übers Älterwerden und Ziele.

AZ: Herr Haas, Sie haben außergewöhnlich gute French Open erlebt, hätten fast sogar im Achtelfinale Roger Federer gestürzt. Kehren Sie etwa in die Weltspitze zurück?

TOMMY HAAS: Ich kann nicht nach einem Turnier die Erwartungen in den Himmel schrauben. Aber ich habe immer gesagt, dass man mich nicht aufs Abstellgleis stellen soll. Ich fühle mich nicht wie 31, ich bin motiviert, ich fühle mich gut, ich bin richtig heiß auf Tennis. In mir brennt noch das Feuer, und das kann ich auch einige spüren lassen.

Sind Sie selbst erstaunt über die Hartnäckigkeit, mit der Sie sich nach Verletzungsqualen zurückgemeldet haben?

Ich bin stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Aber es gab natürlich auch Momente, in denen ich alles hinschmeißen wollte. So ist es nicht. Wenn du diese Folter wieder vor dir hast im Kraftraum, die ewigen Trainingseinheiten ohne echtes Match – dann denkst du: Mensch, du könntest es auch einfacher haben und jetzt Schluss machen. Aber dann siehst du im Fernsehen wieder ein geiles Match auf einem dieser tollen Courts und weißt: Da willst du auch noch mal hin. Du stellst einfach fest: Das ist immer noch dein Leben.

Sie sagen, Ihre Freundin Sara Foster sei eine große Motivationshilfe für Sie gewesen.

Sie weiß, dass ich tief in meinem Herzen eben noch Tennisspieler sein will. Dass es auch mein großer Wunsch und Wille ist, noch Erfolge zu haben. Wenn sich mal der Schlendrian einschleicht, klopft sie mir auf die Schulter und sagt: Vergiss deine Arbeit nicht. Da ist sie unnachgiebig.

Ihre Bilanz nach fast anderthalb Tennis-Jahrzehnten?

Ich beklage mich nicht. Der Traum vom Davis-Cup-Sieg ist nicht in Erfüllung gegangen, der Traum vom Grand-Slam-Erfolg auch nicht. Die dauernden Verletzungen waren auch schuld daran. Seit ich 24 war, hatte ich immer wieder diese Rückschläge zu verkraften. Aber es gibt auch große Posten auf der Plusseite: Olympiasilber, Platz zwei in der Rangliste, Grand-Slam-Halbfinals.

Interview: Jörg Allmeroth

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