Gold, Gold, Gold: Kanadier wollen Podium erobern

Vancouver (dpa) - Der Anspruch ist hoch, aber kann die Wirklichkeit auch mithalten? Kanadas Olympia-Mannschaft will bei den Heim-Winterspielen in einer Beziehung ein unhöflicher Gastgeber sein und die meisten Medaillen im eigenen Land behalten.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Manuel Osborne-Paradis fährt beim ersten Training in Whistler um ein Tor.
dpa Manuel Osborne-Paradis fährt beim ersten Training in Whistler um ein Tor.

Vancouver (dpa) - Der Anspruch ist hoch, aber kann die Wirklichkeit auch mithalten? Kanadas Olympia-Mannschaft will bei den Heim-Winterspielen in einer Beziehung ein unhöflicher Gastgeber sein und die meisten Medaillen im eigenen Land behalten.

Das selbst auferlegte Ziel, die erfolgreichste aller 82 teilnehmenden Nationen zu stellen, führte zum Projekt «Own the Podium«. Ob der von der kanadischen Regierung mit 117 Millionen Dollar (81 Millionen Euro) ausgestattete Fünf-Jahres-Plan die gewünschte olympische Rendite abwirft, muss abgewartet werden. Der Druck ist für die heimischen Sportler bei den am 12. Februar startenden Spielen in Vancouver jedenfalls enorm.

Kanadas Chef de Mission, Nathalie Lambert, sieht einen Langzeit-Effekt: «Was jetzt passiert, hat große Auswirkungen auf künftige kanadische Olympia-Mannschaften. Es wurde viel Geld ausgegeben, um unser Olympia-Team vorzubereiten, denn es ist eine Plattform für den Amateur-Sport.» Sie finde zwar nicht, so Lambert, dass Kanada unbedingt die Nummer eins im Medaillenspiegel sein müsse, «aber wir müssen besser sein als jemals zuvor.»

Wie die ganze Nation, so warten auch die Organisatoren der Vancouver-Spiele sehnsüchtig auf die erste kanadische Goldmedaille im eigenen Land. Weder bei den Spielen im Sommer 1976 in Montreal noch im Winter 1988 in Calgary gelang einem Kanadier ein Olympiasieg. Dies kann sich schon am ersten Wettkampftag ändern, wenn sich Manuel Osborne-Paradis auf die Männer-Abfahrt stürzt, Buckelpisten- Olympiasiegerin Jennifer Heil ihren Titel von Turin wiederholen will oder Short-Track-Eisschnellläufer Charles Hamelin ins 1500-Meter- Rennen startet.

Die größte, die wichtigste aller Goldmedaillen wäre die für den Triumph im Eishockey. Für das Endspiel im Nationalsport der Ahornblätter gingen bei den Organisatoren sage und schreibe 155 000 Kartenbestellungen ein, als nur noch 4000 zur Verfügung standen. Während die Männer die Schmach von Turin tilgen wollen, als nicht einmal die Finalrunde erreicht wurde, nehmen die kanadischen Eishockey-Frauen die dritte Goldmedaille in Serie ins Visier.

206 Athleten zählt das kanadische Olympia-Team, so viele wie nie zuvor bei Winterspielen. Es ist zudem die am besten ausgestattete, finanzierte und trainierte Mannschaft, die Kanada je aufgeboten hat. «Wir treten an, um zu gewinnen», macht Chris Rudge klar. Der Vorsitzende des kanadischen Olympia-Komitees (COC) lässt angesichts der umfassenden Förderung keine Ausreden mehr gelten: «Wir wollen mehr Medaillen gewinnen, als jedes andere Land. Bei uns soll kein Olympionike mehr sagen können, der Typ neben ihm am Start habe eine bessere Ausrüstung und einen besseren Trainer als er.»

Caroline Aassalian, Exekutiv-Direktorin des COC, findet: «Wir haben eine intakte Mannschaft, zuversichtlich und voller Leidenschaft. Alle wissen, was sie erreichen wollen. Wir stellen eine starke Truppe, es gibt keine Teams im Team mehr. Wir sind bereit, die Wettkämpfe aufzunehmen.»

Vor vier Jahren in Turin gewannen kanadische Olympioniken 24 Medaillen (sieben Gold, zehn Silber, sieben Bronze) und landeten nach kanadischer Zählweise auf Platz drei im Medaillenspiegel hinter Deutschland (29) und den USA (25). Eisschnellläuferin Clara Hughes, die bei der Eröffnungsfeier die kanadische Flagge trägt, erlebt ebenso ihre fünften Olympischen Spiele wie Bobpilot Pierre Lueders. Zehn Kanadier treten zum viertel Mal bei Olympia ins Rampenlicht. Für Eisschnelllauf-Veteran Jeeremy Wotherspoon sind es die letzten Olympischen Spiele: «Ich will einfach nur Spaß haben und es genießen.»

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.