Gipfelsturm für Experten
Die Skitouren-Serie der AZ: In diesem Teil geht’s auf den Geigelstein. Der Aufstieg bis ganz nach oben ist eine Herausforderung
Der Geigelstein ist ein Gipfel, der die Herzen höher schlagen lässt. Das mag kitschig klingen, ist aber wirklich so. Einmal, weil der Berg herrliche Skitouren zu bieten hat und zum anderen, weil es hier rund um das Naturschutzgebiet wegen der Skitouren heftige Diskussionen gegeben hat. Man kann ihn bezwingen, man muss nur wissen, wo.
Und der Weg lohnt sich, denn oben hat man exzellente Aussichten. Schöner ist es auf der Ostseite von Ettenhausen aus vom Parkplatz beim guten alten Geigelstein-Lift. Zunächst geht man auf der Forststraße Richtung Geigelstein, bis man zu der ehemaligen Skiabfahrt kommt. Hier war Skifahren einmal groß angesagt und die Schlechinger hatten mit Traudl Hächer eine erfolgreiche Rennläuferin.
Heute sind im Winter hier nur Tourengeher und Rodler auf der Forststraße unterwegs. Die Tour führt nun auf dieser einstigen Abfahrt bergauf bis zur Wuhrsteinalm auf rund 1120 Meter, einer privat geführten Hütte mit gutem Angebot und charmantem Interieur samt Gästezimmern. Das Ziel ist aber noch lange nicht erreicht.
Nun geht es auf dem offenen Gelände weiter bergauf in Richtung des Kars zwischen dem Geigelstein rechts und dem Breitenstein links. Nächste Zwischenstation ist die Wirtsalm auf 1420 Metern, die im Winter geschlossen ist. In diesem oberen Bereich sollte man die Lawinensituation beachten. Gut 100 Meter nach der Wirtsalm führt der Weg rechts hinauf zu einer Scharte. Die Route wird nun spürbar steiler. Ob man dann auch den Gipfel erklimmen will und ob man das mit Skiern oder zu Fuß machen soll, hängt von der Schneelage und von der eigenen Konstitution ab. Da der Gipfelbereich auch oft windverblasen ist und schneefreie Stellen haben kann, sollte man sich vorab über die Schneelage informieren und im Zweifelsfall besser zu Fuß aufsteigen.
Auch bei der Abfahrt vom Gipfel ist Vorsicht angebracht. Das steile Platt auf der Südostseite ist oft lawinengefährdet. Man könnte auch vom Gipfel nach Westen bis zur Priener Hütte abfahren und dann mit einem Aufstieg zur Breitenstein-Scharte wieder Richtung Wirtsalm kommen. Den Geigelstein kann man auch von der Westseite von Sachrang aus über den Weg zur Priener Hütte erobern. Allerdings geht der Weg im unteren Bereich fast nur durch den Wald auf einer Forststraße. In jedem Fall sollte man die Ruhezonen des Naturschutzgebietes beachten.
Anreise: Per Auto geht es auf der Autobahn München-Salzburg bis zur Ausfahrt Prien-Bernau, dann südwärts bis Marquartstein, wo man rechts nach Schleching und weiter bis Ettenhausen fährt.
Start: Parkplatz bei der Talstation des Geigelstein Lifts
Ziel: Geigelstein (1808 m)
Charakter: mittelschwere Tour mit leichten Passagen und steilen Anstiegen im Gipfelbereich
Höhenmeter: 1200 m
Info: www.schleching.de
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