Zlatan, der Schreckliche!

Der Superstar von Paris zerlegt Leverkusen fast im Alleingang. „Bayer hat sich vor Zlatan Ibrahimovic ganz schön gefürchtet“.
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Leverkusen - Als die Show vorbei war, huldigten die PSG-Fans ihrem Fußball-Gott Zlatan Ibrahimovic. Der schritt nach seiner Gala beim 4:0 gegen Bayer Leverkusen in der BayArena gemächlich Richtung Gästekurve, winkte kurz in die Menge und ließ sich für seine Saisontore neun und zehn für Paris St. Germain in der aktuellen Champions-League Saison feiern. Zlatan, der Schreckliche! Ibrakadabra, Fußballgott! Zehn Tore in sechs Spielen, davon kann Bayer Leverkusen nur träumen. Die Werkself hat insgesamt in sieben Spielen des aktuellen Wettbewerbs gerade mal neun Treffer fabriziert.

„Das war eine fantastische Vorstellung, er ist ein absoluter Ausnahmefußballer“, schwärmte der frühere DFB-Kapitän Michael Ballack von den Künsten des Schweden, der seinem Spitznamen Ibrakadabra alle Ehre machte, nach einer kurzen Aufwärmphase den Ball auf seinem Fuß tanzen ließ und mit seinen Kabinettstückchen nicht nur die eigenen Fans verzauberte. „Einmalig, sensationell. Solche Tore kann nur er schießen“, kommentierte Sky-Experte und Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus euphorisch Ibrahimovics Treffer zum 3:0. In der 42. Minute hatte Zlatan, der Schreckliche aus 18 Metern abgezogen. Als Bayer-Torwart Bernd Leno noch durch die Luft flog, hatte der Ball schon längst im Kreuzeck oben rechts eingeschlagen. Ibrahimovic sprang nach diesem Geniestreich in die Luft, streckte beide Arme gen Himmel und ballte dann in Richtung Bank seine Hände zu Fäusten, als wollte er sagen, „seht her, warum ich 15 Millionen Euro pro Saison wert bin“. Das Elfmetertor zum 2:0 vier Minuten zuvor war dagegen angelegt an Ibrahimovic-Maßstäbe in die Kategorie biederes Handwerk einzuordnen.

Spätestens mit seinem Traumtor hatte der 32 Jahre alte Zauberfuß die einseitige Partie entschieden. „Bayer hat sich vor Zlatan Ibrahimovic ganz schön gefürchtet“, schrieb die Zeitung Le Figaro. Denn bereits zuvor hatte der selbsternannte Ferrari unter den Fußballern die lahmen Enten unter dem Bayer-Kreuz mit seinen feinen Pässen und Pirouetten der Verzweiflung nahegebracht.

Der von seinem Trainer Laurent Blanc als „außergewöhnlich nervenstark“ bezeichnete Matchwinner hatte den ersten Treffer durch Blaise Matuidi (3.) und den vierten durch Yohan Cabaye (88.) eingeleitet.

Ibrahimovic, der seine lange Mähne zum Dutt gebunden hatte und mit seinem Oberlippen- und Kinnbart an Johnny Depp in Fluch der Karibik erinnerte, war nach seiner One-Man-Show handzahm und verzichtete auf demütigende Sprüche in Richtung seiner Gegenspieler.

„Es gibt noch ein Rückspiel und man weiß, was im Fußball alles möglich ist“, sagte er mit todernster Miene, machte dann aber deutlich, was er von der Begegnung am 12. März im Pariser Prinzenpark erwartet: „Wir wollen natürlich auch das Rückspiel gewinnen und unseren Fans wieder viel Spaß bieten.“ Der ein oder andere Bayer-Profi wäre dann wohl lieber auf der Couch, als noch einmal von dem Magier vorgeführt zu werden.

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