Zerwürfnis zwischen Fans und Mannschaft?

Beim 1. FC Nürnberg droht nach einer erfolgreichen Saison ein unschönes Ende. Die Derby-Niederlage gegegen Absteiger Greuther Fürth hallt nach, Hanno Balitsch legte sich mit den Fans an.
SID |
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Canossa-Gang für die Club-Spieler nach der verlorenen Partie gegen Hoffenheim. Die Meinung der Fans stand auf dem riesigen Plakate: Derby-Niederlagen kann man nicht schönreden.
Christian Dotterweich Canossa-Gang für die Club-Spieler nach der verlorenen Partie gegen Hoffenheim. Die Meinung der Fans stand auf dem riesigen Plakate: Derby-Niederlagen kann man nicht schönreden.

Sinsheim/Nürnberg - Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans des Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg scheint zutiefst zerrüttet. Die Derby-Niederlage gegen Absteiger SpVgg Greuther Fürth (0:1) in der Vorwoche hat nach Ansicht von Kapitän und Torhüter Raphael Schäfer „mentale Spuren hinterlassen“. Rund um den Club rumort es, und das am Ende einer der sportlich sorgenfreisten Spielzeiten der vergangenen Jahre.

Der Fan-Boykott beim Spiel bei 1899 Hoffenheim (1:2) verägerte die Spieler, der Wutausbruch von Mittelfeldspieler Hanno Balitsch dürfte wiederum das Fanlager erzürnen. „Wenn ich heute als Nürnberger Familienvater mit meinem Sohn hierhergekommen wäre, um die Mannschaft zu unterstützen und werde dann von einem Teil der so genannten Fans runtergebrüllt, dann ist das eine untragbare Situation“, sagte Balitsch bei Liga total!: `Ich kann nicht verstehen, dass man die Derby-Niederlage – auch wenn die Emotionen da natürlich besonders hochkochen – nicht mit ein bisschen Abstand etwas sachlicher zu sehen versucht. Das hätte ich den Leuten schon zugetraut. Aber sie haben heute wieder bewiesen, dass sie es nicht können." Nichts gelernt – dieses Fazit zogen umgekehrt auch die Fans.

„Mehr noch als in der Vorwoche“ habe sich der „Eindruck verfestigt, dass für manchen Akteur die Saison bereits beendet ist. Das mag menschlich nachvollziehbar sein, entschuldbar ist es dennoch nicht“, erklären auf ihrer Internetseite die Nürnberger Ultras.

Diese hatten in ihrem Fanmagazin im Vorfeld des Spiels in Hoffenheim zum Boykott aufgerufen. „Wir haben vorerst keine Lust mehr, diese Mannschaft zu unterstützen“, hatte es dort geheißen: `Das älteste Derby Deutschlands ist mit einem normalen Pflichtspiel nicht zu vergleichen. Es geht dabei um viel mehr! Jedes Spiel kann man verlieren, aber nicht dieses! Und schon gar nicht kampflos! Es gibt kein anderes Spiel mit einer höheren sportlichen Bedeutung." Besonders die Reaktion Schäfers („Ich lasse mir nicht die gute Saison wegen einem Spiel schlecht reden“) war den Fans sauer aufgestoßen.

Nach der erneuten Niederlage in Hoffenheim schwant dem Kapitän nun Böses. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir in keinen negativen Strudel geraten“, sagte Schäfer. Eine Choreografie zum 113. Vereins-Geburtstag, die für das nächste Heimspiel gegen Bayer Leverkusen geplant war, haben die Fans jedenfalls schon abgesagt.

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