Wolfsburg und Gladbach: Offene Fragen

Einigermaßen angespannt und mit nicht allzu großen Erwartungen sehen der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach ihrem Auftakt in der Champions League entgegen.
| sid
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Ausgerechnet die Champions League soll die angeknacksten Gladbacher - hier Tony Jantschke und Roel Brouwers (rechts) - wieder aufrichten.
dpa Ausgerechnet die Champions League soll die angeknacksten Gladbacher - hier Tony Jantschke und Roel Brouwers (rechts) - wieder aufrichten.

Wolfsburg/Sevilla - Mit Grummeln im Magen und verhaltener Stimmung kehrt Bundesliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach nach 37 Jahren auf Europas große Fußball-Bühne zurück, aber auch beim VfL Wolfsburg wird die Vorfreude auf die Königsklasse nach sechsjähriger Abstinenz durch einige Probleme getrübt.

Die Niedersachsen wollen am Dienstag mit einem Heimsieg zum Auftakt gegen ZSKA Moskau die Basis zum Überwintern in der Königsklasse legen, Gladbach erhofft sich zur gleichen Zeit (beide 20.45 Uhr/Sky) drei Punkte beim FC Sevilla im Kampf gegen den Liga-Frust.

"Viele glauben, wir liefern da nur die Punkte ab", sagte Sportdirektor Max Eberl vor dem Abflug nach Andalusien, schob dann aber trotzig hinterher: "Was haben wir schon zu verlieren? Nichts!" Eigentlich war die Reise als Festtag geplant, als Krönung der fast schon unglaublichen Auferstehung des fünfmaligen deutschen Meisters.

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Doch nach dem Katastrophen-Start in die Liga mit vier Niederlagen in Folge ist die Champions League plötzlich zur Nebensache verkommen. Er würde "lieber in Köln" als in Sevilla gewinnen, gab Eberl offen zu. Gladbachs wohl einziger Vorteil: Angesichts der "Todesgruppe" mit den weiteren Gegnern Juventus Turin und Manchester City sind die Erwartungen ohnehin gering.

Wo sonst könnte sich die völlig verunsicherte Mannschaft also Selbstvertrauen holen, wenn nicht in einem Spiel fast ohne Druck? "Dieses Spiel wird vielleicht eine gute Abwechslung", sagt auch André Hahn. Am Ende kann das Bundesliga-Schlusslicht nur überraschen.

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Ein wenig Mut machen die Duelle mit Sevilla im vergangenen Februar. Zweimal war die Borussia dem späteren Europa-League-Sieger mindestens ebenbürtig, verlor aber zweimal (0:1 und 2:3). Und so mischte sich beim Abflug unter all die Skepsis auch ein wenig trotziger Optimismus. 13.669 Tage sind seit jenem 12. April 1978 vergangen, an dem die Borussia das Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Liverpool im Landesmeister-Wettbewerb 0:3 verlor.

 

 

Wolfsburg will in der Champions League eine neue Ära begründen, auch wenn der Respekt vor dem Gegner groß ist. "Wir brauchen einen guten Tag, aber wir wollen es auch genießen", sagte Manager Klaus Allofs. Das Ziel des deutschen Vizemeisters ist klar.

"Wir wollen die Gruppenphase überstehen", sagte Allofs der Sonntags-FAZ. Der Favorit in der Gruppe B ist Manchester United mit Bastian Schweinsteiger. Dahinter soll es ein offenes Rennen mit Moskau und der PSV Eindhoven geben. Deshalb auch ist ein Heimsieg am Dienstag so wichtig.

Auf den Tag genau vor sechs Jahren startete Wolfsburg seine letzte Champions-League-Mission - auch damals hieß der Gegner kurioserweise ZSKA. Mit 3:1 legten die Schützlinge von Trainer Armin Veh damals einen guten Start hin, der Brasilianer Grafite erzielte alle Treffer.

 

 

"Der ist leider nicht bei uns", sagte der damalige und heutige Schlussmann Diego Benaglio: "Aber wir werden jemand anderes finden, der die Tore macht."

Doch ausgerechnet vor der Rückkehr in der Königsklasse läuft es auf dem Spielfeld nicht rund. Beim mäßigen 0:0 am Wochenende bei Aufsteiger FC Ingolstadt wurde das Fehler von Kevin De Bruyne und Ivan Perisic deutlich. Die Weltmeister Julian Draxler und André Schürrle konnten die Lücken noch nicht schließen.

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