Wolfsburg (noch) kein Vorbild für den Club

Seit sechs Spielen wartet der 1. FC Nürnberg auf einen Sieg. Trainer Dieter Hecking gerät vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg zunehmend unter Druck.
sid |
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Nürnberg/München - Die Not beim 1. FC Nürnberg ist nach der Talfahrt mit sechs Spielen ohne Sieg zweifelsohne groß. Aber so groß, dass Trainer Dieter Hecking „Tor-Phantom“ Marek Mintal (35) aus dem Regionalliga-Team wieder in den Bundesligakader berufen würde, ist sie dann doch noch nicht. Vor dem Kellerduell des Viertletzten Nürnberg mit dem punktgleichen VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) ist die Lage beim Club ernst, aber noch genießt Hecking die Rückendeckung seines Arbeitgebers.

„Ich bin“, sagte FCN-Manager Martin Bader jüngst im Interview mit dem kicker, „ein Fan des Langzeitgedächtnisses, das funktioniert bei mir bestens. Dieter leistet seit bald drei Jahren hervorragende Arbeit, danach beurteile ich ihn.“ Nur, das tun in Nürnberg nicht mehr alle. Die Erfolge der Vergangenheit drohen angesichts der Krise in Vergessenheit zu geraten. Nach dem 0:1 bei Schalke 04 am vergangenen Wochenende – dem vierten Spiel in Serie ohne eigenen Torerfolg – waren die mitgereisten Fans auf die Barrikaden gegangen, hatten den Mannschaftsbus belagert und lautstark Heckings Ablösung gefordert. Bei einem weiteren Rückschlag gegen Wolfsburg, das seit der Trennung von Alleinherrscher Felix Magath unter Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner in der Liga und im Pokal zweimal gewann, droht neues Ungemach.

Und der Trend spricht gegen den zu Hause seit dem 11. April (4:1 gegen Schalke) sieglosen Club. „Wolfsburg zeigt langsam sein wahres Gesicht nach dem schlechten Start“, sagte Hecking am Freitag: „Wir dürfen jetzt nicht denken, die hauen wir mal so eben aus dem Stadion. Das ist nicht zu erwarten. Aber natürlich werden wir versuchen, das Spiel zu gewinnen.“ Bader ist sich trotz des Abrutschens auf Platz 15 sicher, dass „die Kurve nach oben zeigt“, gleichzeitig aber schwor der 44-Jährige die Fans auf eine längere Durststrecke ein. Eine kurzfristiger Wechsel auf der Trainerbank wie in Wolfsburg ist kein Thema. „Ich bin mir sicher, dass der lange Atem belohnt wird“, sagte Bader: „Hektik wird hier nicht einziehen.“

Wie der Manager stärkte auch Mannschaftskapitän Raphael Schäfer dem Trainer den Rücken. Warum? „Ich habe schon schlimmere Krisen erlebt in Nürnberg“, sagte der derzeit verletzte Torwart den Nürnberger Nachrichten. So kann man es natürlich auch sehen, schlimmer geht immer. Gegen Wolfsburg muss der Club neben Schäfer (Achillessehnenprobleme) auch auf den gelbgesperrten Linksverteidiger Javier Pinola sowie auf Almog Cohen (Blinddarmreizung) und Marcos Antonio (Muskelfaserriss) verzichten. Bei Wolfsburg, das zwei der letzten drei Gastspiele in Nürnberg gewann, geht derweil die Abrechnung mit dem ehemaligen Trainer-Manager Magath weiter. Der 59-Jährige, dem ein sehr gutes Verhältnis zu VW-Chef Martin Winterkorn nachgesagt wurde, habe regelmäßig den direkten Zugang zum Vorstand von Volkswagen gesucht.

„Das halte ich nicht für besonders gut und würde mir wünschen, dass wir zukünftig die Angelegenheiten der Geschäftsführung auch dort lassen, wo sie hingehören“, sagte VfL-Geschäftsführer Wolfgang Hotze den Wolfsburger Nachrichten: „Es ist auch bei anderen Tochtergesellschaften von VW nicht üblich, dass ein Vorstand jeden Tag zum Gesamtvorstand von Volkswagen rennt und dort Tagesprobleme bespricht.“

 

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