Wo ist Scholl?

Thilo Komma-Pöllath hat sich das Eröffnungsspiel der EM angeschaut – und die erfrischenden Analysen eines bewährten und jungen ARD-Duos vermisst.
von  Thilo Komma-Pöllath
Außerordentlich harte Kritik von Mehmet Scholl gegenüber Torschütze Mario Gomez: "Insgesamt zu wenig"
Außerordentlich harte Kritik von Mehmet Scholl gegenüber Torschütze Mario Gomez: "Insgesamt zu wenig" © firo

 

Erst letzteWoche konnte man im „Spiegel“ nachlesen, mit welcher Taktik im Ersten gemauert wird. Es ging um die ARD-Vorsitzende Monika Piel, die sich nicht für ihre Mitspieler interessiere. Ein Catenaccio öffentlich-rechtlicher Prägung. Wie naiv, wenn man dann ausgerechnet zum EM-Start inhaltlichen Aufbruch und Innovation erwartet, wofür man sich zumindest für sein eigenes Programm interessieren müsste. „Wo ist Scholl?“, fragte Fan sich in den Anfangsminuten der Übertragung vom Eröffnungsspiel der Polen, während der nette Herr Delling den netten Herrn Slomka als Experten begrüßte, weil bei Hannover auch ein Pole spielt. Das reicht in der ARD zur Experten-Gewinnung. Die beiden älteren Herren machten das, wie das ältere Herren eben so tun: onkelhaft, beliebig. Die Jungen Wilden Opdenhövel und Scholl hätten sicher den ein oder anderen humoristischen Querschläger geliefert, davor haben die im Ersten offenbar Angst, es könnte ja amüsant werden. Dass die beiden nicht zusammen auftreten dürfen, ist ein Jammer, der uns in den nächsten drei Wochen noch schmerzen wird. Später, zum zweiten ARD-Spiel, wurde Scholli dann doch noch eingewechselt. Aber da war es auch schon wurscht. Fast wie früher beim FC Bayern.

 

 

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