WM-Spielort Fortaleza: Sonne, Strand – und Sorgen

Fortalezas ganzer Stolz ist Joachim Löws größte Sorge. Im WM-Spielort im Nordosten Brasiliens gibt es im Jahr etwa 2700 Sonnenstunden, die Provinzhauptstadt wird dem Beinamen ihrer Region Ceará, die Terra do Sol ("Land der Sonne") genannt wird, mehr als gerecht.  
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Ort: Fortaleza
Stadion: Castelao - voller Name: Estádio Plácido Aderaldo Castelo (Umbau)
dpa Ort: Fortaleza Stadion: Castelao - voller Name: Estádio Plácido Aderaldo Castelo (Umbau)

Fortalezas ganzer Stolz ist Joachim Löws größte Sorge. Im WM-Spielort im Nordosten Brasiliens gibt es im Jahr etwa 2700 Sonnenstunden, die Provinzhauptstadt wird dem Beinamen ihrer Region Ceará, die Terra do Sol ("Land der Sonne") genannt wird, mehr als gerecht.

Fortaleza – Auf den ersten Blick ist Fortaleza mit seinen langen Stränden und den vielen Sonnenstunden ein Urlaubs-Traumziel. Doch wirklich hübsch ist es hier nicht, dafür aber mitunter gefährlich. 

Für die deutsche Nationalmannschaft könnte das schwül-heiße Klima im zweiten Gruppenspiel am Samstag gegen Ghana (21.00 MESZ/ARD) aber zum Problem werden. Die WM-Touristen dagegen freut's. Sie können vor und nach dem Spiel auf den insgesamt 34 Kilometern Strand die Seele baumeln lassen.

Für menschliche Wärme sorgt die Herzlichkeit der meisten der insgesamt 2,4 Millionen Einwohner. Doch ein Urlaubsparadies ist Fortaleza deswegen noch lange nicht, und das liegt nicht nur an den lieblosen Hotel-Hochhäusern oder der fehlenden Altstadt.

Brasiliens fünftgrößte Stadt hat wie viele andere Ballungszentren in dem Riesenland auch viele soziale Brennpunkte. Armut, Prostitution, Kriminalität – die Probleme der Stadt bleiben auch den Gästen nicht verborgen.

Auch deswegen herrschte vor der WM kaum Vorfreude, viele Menschen aus Fortaleza teilten die landesweite Wut gegen die ausufernden Kosten des Turniers. Das Geld wird auch in der Tourismus-Stadt Fortaleza eigentlich woanders gebraucht.

Als die Seleção aber beim zweiten Gruppenspiel gegen Mexiko (0:0) im Estadio Castelao auflief, war von der Ablehnung kaum noch etwas zu spüren. Auch auf den Staßen und beim riesigen Puplic Viewing am Iracema-Beach ist die Stimmung mittlerweile umgeschwenkt.

Bei ihren Klubs haben die Leute weniger Grund zum Feiern: Die beiden beliebtesten Vereine, Ceara Sporting Club und Fortaleza Esporte Clube, spielen nicht erstklassig. Dafür war das für knapp 200 Millionen Euro umgebaute Estadio Castelao ein Vorzeige-Objekt der Organisatoren: Als erste WM-Arena war es bereits im Dezember 2012 fertiggestellt.

Der Name der Stadt (portugiesisch: "Festung") stammt aus der Zeit zwischen 1637 und 1654, als das heutige Stadtgebiet unter Kontrolle der Niederländer stand, die hier die Festung "Schoonenborch Fort" errichteten. Am Samstag will das DFB-Team die "Festung" einnehmen.

 

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