WM im Schneefußball: Vorsicht, Rutschgefahr!

In den Schweizer Bergen wird am Freitag die WM im Schneefußball ausgespielt. Buchwald, Kirsten, Ailton und Sforza sind dabei – und Fredi Bobic ist Schneefußball-Bundestrainer. So läuft die Gaudi.  
Julian Galinski |
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Oliver Neuville beim Turnier 2013: Mit Pudelmütze und langer Unterhose ausgestattet hält er sich seinen Gegenspieler vom Leib.
Arosa Tourismus Oliver Neuville beim Turnier 2013: Mit Pudelmütze und langer Unterhose ausgestattet hält er sich seinen Gegenspieler vom Leib.

In den Schweizer Bergen wird am Freitag die WM im Schneefußball ausgespielt. Buchwald, Kirsten, Ailton und Sforza sind dabei – und Fredi Bobic ist Schneefußball-Bundestrainer. So läuft die Gaudi.

AROSA Ein Muskelfaserriss, zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft. Dort aufzulaufen: ausgeschlossen. Eine Verletzung zu einem derart ungünstigen Zeitpunkt, dass sie einen Fußballer in eine mitelschwere Existenzkrise treiben kann. Wenn der auf Rasen spielt. Im Schnee verhält es sich ein wenig anders. „Dann werde ich die Jungs eben von der Seitenlinie zusammenstauchen“, sagt Fredi Bobic (42), der eigentlich Sport-Vorstand beim VfB Stuttgart ist, aber am Freitag: Schneefußball-Bundestrainer.

In Arosa in der Schweiz wird die inoffizielle WM im „IceSnowFootball“ ausgespielt. Und Deutschland (Sieger 2011, 2012) würde mit einem legendären Mittelfeld antreten, war die Hoffnung. Aber sowohl Lothar Matthäus als auch Michael Ballack sagten ab. Es bleibt eine wetterfeste Auswahl mit allesamt mehr als 30 Länderspielen: Die Weltmeister Gudio Buchwald und Thomas Berthold sowie Jörg Heinrich, Thomas Helmer, Ulf Kirsten, Oliver Neuville und Marko Rehmer laufen auf. Im Tor steht Weltenbummler Lutz Pfannenstiel, der bei seinen Trips durch die sechs Kontinentalverbände des Fußballs schon in Vancouver eisige Erfahrung sammelte. „Fantastisch, wer alles kommt“, sagt Bobic.

Der Spielort: Ein schneebedeckter Kunstrasenplatz auf einem Bergplateau. Urlaubskulisse, zumindest theoretisch. „Ein Traum, wenn die Sonne über den Bergen steht“, sagt Bobic. Der Wetterbericht kündigt allerdings etwas anderes an: Temperaturen um minus sieben, acht Grad – und Schneefall. Wer Weltmeister werden will, muss da durch. Bobic pragmatisch: „Schlimm ist nur Nieselregen.“

Vier Teams gehen an den Start. Deutschland, Holland, die Global Allstars – und der Gastgeber und Titelverteidiger aus der Schweiz. „Die sind ganz klarer Favorit“, sagt Bobic. „ich bin mir sicher: Die Schweizer trainieren schon seit Wochen.“ Mit dabei: Der ehemalige Gladbacher Torwart Publikumsliebling Jörg Stiel, Oliver-Kahn-Bissopfer Stéphane Chapuisat und Ciriaco Sforza, der in zwei Anläufen jeweils fast zum Bayern-Star wurde. Von den Holländern ist eher geringerer Widerstand zu erwarten: „Die brauchen immer etwas, bis sie mit den Platzverhältnissen klar kommen.“ Der prominenteste Oranje-Kicker: Aron Winter, nicht nur durch 84 Länderspiele und drei gute Jahre bei Inter Mailand besonders für das Turnier qualifiziert.

Die Allstars: Eine Wundertüte. Kugelblitz Ailton hat sich angekündigt, auch Bayern-Legende Jean-Marie Pfaff, genauso wie der heutige TV-Experte Jan Åge Fjørtoft. An der Seitenlinie steht Giovanni Trapattoni, der nach seiner Entlassung in Irland im September 2013 wieder ein Team betreut. „Alte Freunde und alte Feinde“, sagt Bobic und lacht. Klingt nach Klassentreffen auf gehobenem europäischen Niveau – mit Vorteilen für die Techniker: „Langes Spiel funktioniert gar nicht“, sagt Bobic. „Man muss extrem fix auf den Beinen sein, braucht gute Balance und muss improvisieren können.“

Die deutsche Taktik ist klar: „Hinten die Haudegen, ein dynamisches Mittelfeld – vorne der Ulf“, sagt Bobic. „Und Lutz wird sich bei Wind und Wetter in alles reinschmeißen.“

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