Werder, Wolfsburg, HSV: Vereint gegen Italien
In der Europa League kämpfen die deutschen Klubs auch um weitere lukrative Startplätze.
MÜNCHEN Drei deutsche Teams können das Viertelfinale der Europa League erreichen. Was nicht nur für die Klubkassen und Reputation von Werder, Wolfsburg und HSV gut wäre, sondern auch für die Bundesliga. In der Fünfjahreswertung der Uefa, nach der die Starter-Quote für die Champions League ermittelt wird, liegt die Bundesliga derzeit mit 61,040 Punkten nur noch 1,4441 Zähler hinter dem Dritten Italien. Der Dritte erhält vier Startplätze in der Champions League, derzeit hat die Bundesliga zwei, plus einen für die Qualifikation.
Italien ist nur noch mit Inter Mailand und Juventus Turin international vertreten, Deutschland noch mit fünf Teams. Es wird eine Aufholjagd geben.
Werder Bremen – FC Valencia (19 Uhr, Sat.1 und Sky, Hinspiel 1:1):
Vier Bremer Heimspiele in den nächsten zehn Tagen: Zum Auftakt geht es gegen den FC Valencia. In der Liga kommen dann Bochum und Nürnberg, zwischendurch steht nächsten Dienstag das Pokalhalbfinale gegen Augsburg auf dem Programm. Sportdirektor Klaus Allofs fordert: „Wir müssen den inneren Schweinehund überwinden.“ Die Bremer bangen um Kapitän Torsten Frings (Hüftverletzung), Mesut Özil (Bandscheibenbeschwerden) und Marko Marin (Erkältung).
VfL Wolfsburg – Rubin Kasan (21.05 Uhr, Sat.1 und Sky, Hinspiel 1:1):
Unruhe bei den „Wölfen“ vor der Partie gegen Kasan. Interims-Coach Lorenz-Günther Köstner führte das Team in die Erfolgsspur (zuletzt vier Liga-Siege in Folge) – und kriegt dennoch keine Chance auf den Chefposten. Manager Dieter Hoeneß schwebt eine „große Lösung“ vor. Offenbar mit Gerard Houllier, dem Ex- Liverpool-Coach, momentan Technischer Direktor beim französischen Verband. Hoeneß will „einen Trainer, der uns wieder nach Europa führt“. Assistieren soll Houllier angeblich Ex-Bayer Markus Babbel, der einst unter Houllier in Liverpool kickte.
Köstner muss gegen Kasan auf Stammkeeper Benaglio (Knie-OP) und Grafite (Adduktoren-Probleme) verzichten.
RSC Anderlecht – Hamburger SV (21.05 Uhr, Sky, Hinspiel 1:3):
Angst macht sich breit in Hamburg nach dem Aus im DFB-Pokal, im Meisterschaftsrennen und im Kampf um die Champions-League-Plätze. Angst vor einer weiteren Pleite-Saison. Wie im letzten Jahr, als der HSV innerhalb von 19 Tagen alle Titel-Chancen verspielt hatte. Nun peilt der HSV das Finale der Europa League an, das am 12. Mai in Hamburg stattfindet. Stürmer Mladen Petric: „Es ist das letzte große Ziel, das wir in dieser Saison noch erreichen können.“ In Brüssel stürmt neben Petric wieder Hamburgs neuer Hoffnungsträger Ruud van Nistelrooy, der sich schon im Hinspiel in die Schützenliste eingetragen hat. Bei einem Misserfolg der Hamburger würde wohl die Kritik an Trainer Bruno Labbadia, die nach dem 2:4 zuletzt gegen Leverkusen aufkeimte, lauter werden.