Wechsel zu Schalke? Verwirrspiel um Magath geht weiter

Eigentlich wollte sich der VfL Wolfsburg auf das wichtige Liga-Spiel am Samstag gegen Hoffenheim konzentrieren. Stattdessen geht es beim Tabellenführer nur noch um einen möglichen Wechsel von Felix Magath nach Schalke. Eine offizielle Bestätigung fehlt bisher aber noch.
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Grinst sich eins: Wolfsburgs Trainer-Manager Felix Magath.
dpa Grinst sich eins: Wolfsburgs Trainer-Manager Felix Magath.

WOLFSBURG / STUTTGART - Eigentlich wollte sich der VfL Wolfsburg auf das wichtige Liga-Spiel am Samstag gegen Hoffenheim konzentrieren. Stattdessen geht es beim Tabellenführer nur noch um einen möglichen Wechsel von Felix Magath nach Schalke. Eine offizielle Bestätigung fehlt bisher aber noch.

Als deutscher Meister mit dem VfL Wolfsburg winkt Felix Magath eine große Feier, als Titelträger mit dem FC Schalke 04 würde er „unsterblich“: Der 55 Jahre alte Fußball- Lehrer soll nach übereinstimmenden Medienberichten dem Lockruf seiner „heimlichen Liebe“ FC Schalke 04 folgen und zur neuen Saison beim Traditionsclub im Revier anheuern. Zu einer Bestätigung des angeblich bevorstehenden Sensationscoups ließ sich jedoch auch am Donnerstag keiner der Beteiligten hinreißen. Die Hauptperson blieb in der überkochenden Gerüchteküche gewohnt cool: „Ich gehe nicht auf Gerüchte ein. Ich habe in der Vergangenheit keine Gerüchte bestätigt oder dementiert. Ich kommentiere das nicht“, sagte Magath am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel des Spitzenreiters an diesem Samstag gegen 1899 Hoffenheim.

Er werde „bei dieser Haltung bis zum Saisonende bleiben“, betonte Magath auf drängende Nachfragen im gut besetzten Medienraum der Volkswagen-Arena. Eine klares Statement in Bezug auf seine Zukunft vermied der VfL-Chefcoach ebenfalls. Mit Wolfsburg stehe er „in Gesprächen über eine Verlängerung“ seines 2010 auslaufenden Vertrags, sagte Magath: „Es gibt aber keine Entscheidung.“ Laut „kicker“ sollen VW-Chef Martin Winterkorn und der VfL-Aufsichtsrat nicht bereit sein, Magaths finanzielle Forderungen zu erfüllen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine weitere umfangreiche Verstärkung des Kaders zu schaffen. „Die Bäume wachsen nicht in den Himmel“, sagte Aufsichtsrats-Vize Stephan Grühsem unlängst.

Indizien durch Büskens

  Wie bei einem Puzzle fügte sich zuletzt allerdings ein Teil ans andere. Doch ein perfektes Bild ergibt es noch nicht. Michael Büskens lieferte ein weiteres Indiz, indem er erstmals klar betonte, dass Schalke für die kommende Saison einen neuen Chefcoach verpflichten wird. „Wir wussten, dass am 1. Juli ein neuer Cheftrainer da sein wird. Es ist nicht etwa so, dass uns das überraschend getroffen hat“, erklärte der 41-Jährige, der seit der Entlassung von Fred Rutten mit Youri Mulder und Oliver Reck die Mannschaft betreut und diese zu vier Zu-Null-Siegen in Serie führte.

Er habe immer gesagt, der Club strebe einen „große Lösung“ an: „Es war nie anderes zu hören als die Aussage: „Ihr Drei macht das bis zum 23. Mai.“ Büskens würde seine „Rückversetzung“ wie vor einem Jahr, als Fred Rutten die Erfolgstroika ablöste, klaglos akzeptieren. „Wir können als junges Trainer-Trio damit leben. Denn es hat nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun.“

Absicht aus Stuttgart?

 Behauptungen, durch eine Indiskretion im Schalker Aufsichtsrat sei die Einigung mit den „Knappen“ bestätigt worden, verwies Magath ins Reich der Fabeln. „Ich befürchte, Sie werden keinen Aufsichtsrat finden, der das bestätigt. Mich geht es nichts an, wer auf Schalke Trainer wird.“ Er sieht in der fünf Spieltage vor Saisonschluss losgetretenen Diskussion um seine Person ein gezieltes Störfeuer aus Stuttgart, wo die „Stuttgarter Zeitung“ die Turbulenzen am Mittwoch mit einen Vor-Veröffentlichung losgetreten hatte. „Der Artikel, auf den sich die Gerüchte beziehen, erschien in Stuttgart. Das ist entscheidend. Welche Absicht dahinter steht, dürfte klar sein. Jemand ist interessiert dran, Unruhe in den Verein zu bringen“, sagte der VfL-Coach. „Ich hoffe, dass sich die Mannschaft und das Publikum nicht von so einer Zündelei anstecken lassen“, fügte er mit Blick auf die wichtige Partie gegen Hoffenheim hinzu.

 Magath hatte die Profis vor dem Training über die Situation informiert. „Ich bin in den Mittelpunkt der Spekulationen geraten. Die Spieler können das einordnen“, sagte Magath, der seit zwei Jahren in Niedersachsen arbeitet. Mit „Felix bleib“-Rufen ermunterten ihn viele Fans, Wolfsburg nicht zu verlassen. Trotz Nachfragen vermied es der frühere Münchner Meistertrainer aber, klar zu erklären, dass er die „Wölfe“ auch in der kommenden Saison trainieren werde.

 Auf Schalke soll der frühere Nationalspieler angeblich mit einer ähnlichen Machtfülle ausgestattet werden wie in Wolfsburg. Dort ist er Trainer, Manager und Geschäftsführer. Berichten zufolge würde Magath im Revier wie der vor Wochen entlassene Manager Andreas Müller neben Präsident Josef Schnusenberg und Geschäftsführer Peter Peters als drittes Mitglied dem Vorstand angehören. Doch auch der für die Personalsuche verantwortliche Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies hält an dem – vermutlich mit Wolfsburg und Magath abgesprochenen – Fahrplan fest. „Wir geben unsere Entscheidungen nach dem letzten Spieltag am 23. Mai bekannt“, sagte Tönnies der Deutschen Presse-Agentur dpa.

In dem Katz-und Maus-Spiel zwischen Medien und Vereinen ließ Tönnies eine „Vollzugsmeldung“ von „Bunte.de“ durch seinen Medienberater Dietrich von Gumppenberg richtigstellen. Die Zeitschrift hatte Tonnies unter dem Titel „Tönnies bestätigt Wechsel von Felix Magath“ mit den Worten „Magath ist der Beste für uns“ zitiert. Tönnies habe lediglich gesagt, „Magath ist einer der Besten“, sagte von Gumppenberg der dpa.

In dem Katz-und Maus-Spiel zwischen Medien und Vereinen ließ Tönnies eine „Vollzugsmeldung“ von „Bunte.de“ durch seinen Medienberater Dietrich von Gumppenberg richtigstellen. Die Zeitschrift hatte Tonnies unter dem Titel „Tönnies bestätigt Wechsel von Felix Magath“ mit den Worten „Magath ist der Beste für uns“ zitiert. Tönnies habe lediglich gesagt, „Magath ist einer der Besten“, sagte von Gumppenberg der dpa.

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