Volland & Co. auf EM-Mission
Die U21 des DFB gewinnt mit 6:1 gegen Argentinien – der neunte Sieg in Serie für die Mannschaft von Rainer Adrion. Das nächste Ziel ist nun klar: Der Europameistertitel 2013 in Israel
OFFENBACH „Beeindruckend”, „überragend”, „absolut EM-reif”: Nach der ebenso verdienten wie überzeugenden 6:1-Gala gegen Argentinien am Dienstagabend war die deutsche U21-Nationalmannschaft auch abseits des Rasens kaum noch zu halten. „Sechs Tore, wer hätte das gedacht?”, sagte Kapitän Lewis Holtby und formulierte prompt ein ehrgeiziges Ziel für die kommenden Monate: „Wir wollen ganz klar Europameister werden. Das ist unserr Traum.”
Eine bedeutsame Rolle in dieser im Moment so erfolgreichen Mannschaft spielt ein Ex-Löwe: Kevin Volland traf gegen Argentinien zwei Mal, in der 67. und 91. Minute – der Neu-Hoffenheimer gehörte zu den Besten auf dem Feld.
90 Minuten lang tanzte der deutsche Nachwuchs mit dem sechsmaligen U20-Weltmeister förmlich Tango, zeigte sich spielfreudig, war technisch und läuferisch überlegen. Einzig die plötzlich angesprungene Bewässerungsanlage konnte die deutsche U21 stoppen. „Das war ein toller Sieg unserer Mannschaft und auch in dieser Höhe absolut verdient”, meinte Trainer Rainer Adrion: „Kompliment, das war bemerkenswert.”
Nach fast sechs Monaten ohne Spiel brachte Adrion gleich fünf Debütanten, am Spielfluss änderte das nichts. „Die Erfahrenen haben die Neulinge getragen”, sagte der Coach und hob einmal mehr Kapitän Holtby hervor: „Er ist unser Leader. Er zeigt, wie man seine Ziele angehen muss – nicht locker und leicht, sondern ganz konsequent. Er ist ein wichtiger Mann." Holtby (36./61.) war ebenso wie HSV-Profi Maximilian Beister (23./57.) und eben Volland mit einem Doppelpack erfolgreich.
Ein wenig in den Hintergrund rückte bei der Euphorie einzig, dass Argentinien nur seine jüngere U20-Auswahl nach Deutschland geschickt hatte, zudem steckte der lange Flug den Südamerikanern deutlich in den Knochen.
Neun Siege in Folge hat die deutsche U21 nun gesammelt. Wirklich erreicht hat das Team deswegen aber noch nichts: Anfang Oktober stehen die Play-offs zur EM 2013 in Israel ab, bei einem Ausscheiden wäre die 15 Monate lange Serie im Handumdrehen bedeutungslos.
Ein Gedanke, den Adrion erst gar nicht zulässt. „Wir haben schon die EM 2011 verpasst. Daher ist es umso wichtiger, dass wir es diesmal schaffen”, sagt der Coach, der bei einem erneuten Scheitern einen schweren Stand haben dürfte.