Verletzungspech: Einsatz von Drogba und Pirlo fraglich
Elfenbeinküste/ Rom - Anhaltendes Verletzungspech im Kapitäns-Lager. Nach Michael Ballack trifft es auch Didier Drogba und Andrea Pirlo. Drogba, Kapitän der Elfenbeinküste, hat sich den Ellbogen gebrochen. "Es bleibt eine kleine Chance", hofft Trainer Eriksson. Italiens Kapitän Andrea Pirlo pausiert während der ersten Spiele aufgrund einer Wadenzerrung.
Die Elfenbeinküste hofft doch noch auf den WM-Einsatz ihres verletzten Kapitäns Didier Drogba. „Es bleibt eine kleine Chance, dass er bei der Weltmeisterschaft dabei ist“, sagte Trainer Sven-Göran Eriksson am späten Freitagabend. Am Freitagnachmittag hatte noch alles darauf hingedeutet, dass der Superstar vom FC Chelsea wegen eines gebrochenen Ellbogens für das Fußball-Turnier in Südafrika passen muss. Einige Stunden nach dem ersten Schock deutete Eriksson dann aber an, dass Drogba möglicherweise „mit einem Schutz spielen“ könne.
Auch Drogbas Berater verbreitete am Abend wieder etwas Zuversicht. „Im Kopf ist er weiterhin dabei“, sagte Thierno Seydi nach einem Telefonat mit dem 32-Jährigen, der die Verletzung am Freitag in einem Testspiel gegen Japan (2:0) nach einem Foul seines Gegenspielers Tulio erlitten hatte. Nach ersten Meldungen vom definitiven WM-Aus seines Führungsspielers hatte auch der nationale Fußball-Verband FIF bereits klar gestellt, dass Drogba noch keinesfalls aus dem Kader zurückgezogen wurde.
Nun hänge alles von den Entscheidungen des medizinischen Stabs ab, erklärte Seydi. „Es scheint auf eine Operation hinauszulaufen. Danach muss man weitersehen. Aber es gibt Chancen, dass er dabei sein wird.“ Laut der französischen Sportzeitung „L'Équipe“ soll der Eingriff am rechten Arm des Rekordtorschützen der Westafrikaner innerhalb der kommenden zehn Tage erfolgen.
"Der World Cup ist vorbei" - inzwischen ist Drogba wieder zuversichtlich
Nachdem Drogba zuvor von seinem Mannschaftskollegen Kolo Touré bereits mit den Worten „Der World Cup ist vorbei“ zitiert worden war, ließ er später in dem Telefonat mit Seydi offenbar durchblicken, dass er seine Teilnahme bei der ersten WM auf dem afrikanischen Kontinent noch nicht abgehakt hat. „Wenn ein Spieler wie Didier einem so etwas sagt, muss einen das beruhigen“, meinte der Berater.
Titelverteidiger Italien muss zumindest in den ersten Spielen bei der Fußball-WM in Südafrika auf Spielmacher Andrea Pirlo vom AC Mailand verzichten. Der Mittelfeldspieler, der sich am Freitag eine Wadenzerrung zuzog, fällt mindestens zwei bis drei Wochen aus.
Der 31-Jährige kehrte bereits nach Mailand zurück, um dort mit dem Reha-Programm zu beginnen. „Ich werde alles Mögliche tun, um in Südafrika dabei zu sein“, sagte Pirlo.
"Es ist eine Verletzung, die mir Sorgen macht"
Der italienische Mannschaftsarzt Enrico Castellacci schloss zunächst nur einen Einsatz Pirlos am 14. Juni im ersten WM-Spiel gegen Paraguay definitiv aus. „Es ist eine Verletzung, die mir Sorgen macht. Aber wir haben noch Zeit“, sagte Castellacci. Pirlo, der die Verletzung bei der 1:2-Niederlage im Testspiel am vergangenen Donnerstag gegen Mexiko erlitt, soll am Dienstag zusammen mit der Mannschaft nach Südafrika fliegen. „Wir wollen ihn mitnehmen, um zu sehen, ob er fit werden kann“, sagte Castellacci.
Nationaltrainer Marcello Lippi, dessen Team am Samstag in Genf gegen die Schweiz seine WM-Generalprobe bestritt, hat ohnehin schon Verletzungssorgen. Der WM-Einsatz von Mauro Camoranesi ist wegen einer Knieverletzung fraglich. Lippi hat bereits Mittelfeldspieler Andrea Cossu von US Cagliari als möglichen Nachrücker bestimmt.
dpa/ SID