Union-Star Morten Thorsby: Neue Pläne des Klima-Vorkämpfers

München/Berlin - Morten Thorsby ist der Klima-Vorkämpfer im Fußball schlechthin - und seine Initiative "We Play Green" wächst beständig. Die Kraft seines Sports, die Fähigkeit, Milliarden von Menschen zu begeistern und zu bewegen, hält der Norweger für ein unerschöpfliches Reservoire beim Ringen um eine gute Zukunft des Planeten Erde.
"Es sind schon tolle Sachen passiert"
"Es sind erst zwei Jahre, und es sind schon wahnsinnig tolle Sachen passiert", erzählt der Mittelfeldspieler von Union Berlin der AZ über sein Herzensprojekt, "wir sind inzwischen 16 Spieler, die sich engagieren, und es werden immer mehr. Wir haben weltweit von großen Institutionen Beachtung erfahren."
Projekte mit der "Rainforest-Foundation" rund um die Frauen-Fußball-WM
Soll heißen, der Anfang ist gemacht. Aber nur der Anfang. Thorsbys Pläne sehen zum Beispiel vor, dass man Profis, die sich auch äußern und engagieren wollen, mit dem nötigen Grundstock an Wissen versorgt.
Gerade wird mit der "Rainforest Foundation", die sich für den Schutz der Regenwälder einsetzt, an gemeinsamen Projekten gearbeitet, die rund um die Frauen-Fußball-WM im Sommer in Australien und Neuseeland präsentiert werden sollen. "Unsere Ziele werden sich immer weiter ausdehnen. Wir sind immer auf der Suche nach Kooperationen", sagt Thorsby.
"Viele Lösungen liegen bereit"
Dabei ist sein Bestreben nicht auf den Sport beschränkt, dem 26-Jährigen geht es ums große Ganze. "Wir versuchen, die Welt grüner zu machen, nicht nur den Fußball." Der Fußball könne aber mit seiner riesigen Strahlkraft für die entsprechende Aufmerksamkeit sorgen.
Der fehlende Schlüsselfaktor sei allerdings nach wie vor der generelle gesellschaftliche Konsens, den grünen Wandel zu unterstützen. Das betrifft das Verhalten des Einzelnen, das betrifft den Einsatz finanzieller Ressourcen. "Viele Lösungen liegen bereit, sie müssen nur finanziert werden", sagt Thorsby, der den Beinamen "Greta Thunberg des Fußballs" trägt.
In Deutschland steigt die Aufmerksamkeit spürbar, findet Thorsby, das zeigten etwa die Nachhaltigkeitsregeln in der Bundesliga. Er glaubt fest daran, dass "eine Bewegung der Massen" gesellschaftliche Probleme jeder Art an die Oberfläche bringen kann. "Wir haben das gesehen", führt Thorsby an, "als eine Massenbewegung der Fans die Super-League-Pläne innerhalb von 48 Stunden beendete." Sein Kampf wird deutlich länger dauern, das weiß er.