Ungeheuer glücklich
MALMÖ - Deutschland ist erstmals Europameister bei der U21! Die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch demontiert England im Finale deutlich mit 4:0. Castro, Özil und Wagner (2) waren die Torschützen.
Ein grandioses Spiel, ein phantastischer Triumph. Die deutschen Nachwuchs-Kicker sind Europa-Meister. Das Team von Trainer Horst Hrubesch demontierte England im Finale der U21-EM 4:0. Bundestrainer Joachim Löw verfolgte die Partie live auf der Tribüne mit. Nachmachen Jogi, mit dem A-Team nächstes Jahr bei der WM.
Der Triumph für Trainer Horst Hrubesch, das ehemaligen „Kopfball-Ungeheuer“, und seine Jungs. „Jetzt sind wir ungeheuer glücklich“, sagte 2:0-Torschütze Özil.
DFB-Trainer Horst Hrubesch hatte überraschend sein System geändert. Neben dem genesenen Kapitän Sami Khedira rückten auch Mats Hummels und Sandro Wagner ins Team und kamen zu ihren ersten Einsätzen von Beginn an. Marko Marin (verletzt), Ashkan Dejagah (gesperrt) und Dennis Aogo wurden rrausrotiert. Die System-Umstellung tat dem deutschen Team sichtlich gut. Khedira hatte mehr Freiheiten in der Offensive, Mesut Özil fühlte sich auf dem linken Flügel erkennbar wohler als in der Spitze. Dennoch hatten die Briten schon nach zwei Minuten die erste große Chance. Nach einem Schnitzer von Innenverteidiger Benedikt Höwedes verzog Theo Walcott allerdings aus spitzem Winkel.
Nach einer Viertelstunde kamen die auf eigenen Wunsch wieder in den roten Ausweichtrikots spielenden DFB-Junioren zur ersten Chance: Einen Schuss von Özil aus zehn Metern blockte der Engländer Fabrice Muamba aber im letzten Moment. Acht Minuten später bediente der Bremer mit einem schönen Pass Gonzalo Castro, der Leverkusener sorgte mit dem Außenrist – wie schon im Vorrunden-Spiel – die deutsche Führung. Und die deutschen Fans ließen erstmals die Welle durch das Stadion schwappen.
Fortsetzung in der 48. Minute. Özil, Werders Mittelfeldstar, der bei Werder in der kommenden Saison Top-Star Diego (zu Juventus) ersetzen soll, schaffte mit einem Freistoß aus fast 30 Metern – unter gütiger Mithilfe von Englands Keeper Loach - das 2:0. Da hüpfte Coach Hrubesch an der Seitenlinie fast so hoch wie früher bei seinen Kopfball-Toren, die ihm den Spitznamen „Kopfball-Ungeheuer“ eingebracht haben.
Schrecksekunde fürs deutsche Team: Cattermole traf die Latte (58.). Ex-Bayer Sandro Wagner (77.) vergab erst eine Top-Chance zur endgültigen Entscheidung. Doch Wagner machte seinen Lapsus wenig später wieder gut. Nach einem Pass von Özil schoss der Duisburger cool zum 3:0 ein (79.). Jetzt lagen sich Hrubesch und die Betreuer an der seitenlinie in den Armen. Und dann setzte Wagner sogar noch einen drauf, schlenzte den Ball zum 4:0 ins Tor der Briten.