Trendwende bei Real Madrid
Die Elf von Trainer Bernd Schuster feierte nach der Pleite in der Champions League in der heimischen Liga endlich wieder ein Erfolgserlebnis. Gegen Espanyol Barcelona war allerdings nur das Ergebnis Grund zur Freude.
Real Madrid hat sich in der Primera Divison zumindest ansatzweise für die Europokalpleite unter der Woche rehabilitiert: Drei Tage nach dem Ausscheiden aus der Champions League gewann das Team von Trainer Bernd Schuster sein Ligaspiel gegen Espanyol Barcelona 2:1 und verhinderte damit den Absturz in eine schwere Krise. Den Siegtreffer für den spanischen Rekordmeister am Samstagabend erzielte Raúl (72. Minute) durch einen allerdings umstrittenen Elfmeter. Der Treffer war das 200. Tor des Real-Kapitäns in der Primera División.
Valdo (29.) hatte Espanyol in Führung gebracht, Gonzalo Higuaín (42.) - unter kräftiger Mithilfe des Espanyol-Torwarts Carlos Kameni - für Real ausgeglichen. «Dies war kein Spiel für die Galerie», räumte Schuster ein. «Wir haben Charakter gezeigt. Trotz des Rückstands haben wir uns gefunden. Ich bin stolz auf die Reaktion meiner Mannschaft.»
Sieg ohne Glanz
Die Sportzeitung «As» meinte: «Das spielerische Niveau war so flach wie der Wasserpegel in Spaniens - von der Dürre ausgetrockneten - Stauseen.» Das Konkurrenzblatt «Marca» ergänzte: «Real holte drei Punkte, die Gold wert sind. Aber die Zweifel bleiben bestehen.» Espanyol, seit zwölf Jahren ohne Sieg im Bernabéu-Stadion, erwies sich erneut als zuverlässiger Punktelieferant. Die Katalanen machten nicht den Eindruck, als wollten sie das Spiel unbedingt gewinnen. Sie haderten vor allem mit dem Schiedsrichter und dessen Elfmeter-Entscheidung, die zu Reals Siegtreffer führte. Espanyols Kapitän Raúl Tamudo erhielt nach dem Abpfiff wegen Meckerns die gelb-rote Karte. Schuster dagegen meinte: «Mir hat der Schiedsrichter gefallen.» In der vorigen Saison hatten die «Königlichen» darüber geklagt, sie würden systematisch von den Unparteiischen benachteiligt.
Diskussionen um die Schiedsrichter
In dieser Saison ist es umgekehrt: Die Konkurrenz wirft den Schiedsrichtern vor, für die Madrilenen zu pfeifen. In der Presse wird dies damit in Verbindung gebracht, dass Real-Präsident Ramón Calderón sich auf die Seite des umstrittenen Präsidenten des spanischen Fußballverbandes RFEF, Angel María Villar, gestellt hat. Die Schiedsrichter unterstehen dem RFEF. Real baute mit dem Sieg seinen Vorsprung zum FC Barcelona auf acht Punkte aus. Barça muss am Sonntagabend allerdings noch gegen den FC Villarreal antreten. (nz/dpa)
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