Termin für FIFA-Wahl bleibt, Hintertür für Platini

Der taumelnde Fußball-Weltverband FIFA hat die Notwendigkeit von tiefgreifenden Veränderungen erkannt. Die Vorschläge der Reformkommission schonen allerdings auch Michel Platini.  
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Der Integritäts-Check für derzeit gesperrte Präsidentschaftsanwärter wie Michel Platini wird nicht durchgeführt, so lange diese verbannt sind.
dpa Der Integritäts-Check für derzeit gesperrte Präsidentschaftsanwärter wie Michel Platini wird nicht durchgeführt, so lange diese verbannt sind.

Der taumelnde Fußball-Weltverband FIFA hat die Notwendigkeit von tiefgreifenden Veränderungen erkannt. Die Vorschläge der Reformkommission schonen allerdings auch Michel Platini.

Zürich - Das neue Reformkomitee des Fußball-Weltverbandes FIFA hat seinen Maßnahmenkatalog veröffentlicht. Dieser wurde vom FIFA-Exekutivkomitee begrüßt und soll nach weiteren Beratungen beim nächsten Treffen des Gremiums am 2./3. Dezember verabschiedet werden.

Die Reformen sollen beim Kongress am 26. Februar 2016 verabschiedet werden.

Damit steht auch fest: Die Wahl des neuen FIFA-Präsidenten wird trotz der Skandale und Sperren gegen Spitzenfunktionäre nicht verschoben.

Bei ihrer Dringlichkeitssitzung am Dienstag in Zürich stellte sich die FIFA-Exekutive den eigenen Verband aber wieder einmal bloß: Der Integritäts-Check für derzeit gesperrte Präsidentschaftsanwärter wie Michel Platini wird nicht durchgeführt, so lange diese verbannt sind.

 

 

Damit hat die Wahlkommission unter dem Vorsitz von Domenico Scala das Hintertürchen für UEFA-Boss Platini im Anschluss an das Ende der Bewerbungsfrist (26. Oktober) geöffnet. Sollte die Sperre noch vor dem Wahlkongress am 26. Februar 2016 enden oder aufgehoben werden, wird die Kommission über den weiteren Umgang mit dem Kandidaten entscheiden.

Dieses Ergebnis der vier Stunden dauernden Sitzung unter Leitung des Interimspräsidenten Issa Hayatou (Kamerun) war ein erneuter Offenbarungseid des Führungsgremiums um den krisengeschüttelten DFB-Boss Wolfgang Niersbach. Es konterkariert die ebenfalls am Dienstag beschlossenen Reformabsichten.

Die wichtigsten Vorschläge des FIFA-Reformkomitees

Amtszeitbeschränkung:
Der neue FIFA-Präsident soll künftig höchstens zwölf Jahre im Amt bleiben und darf damit nur zweimal wiedergewählt werden. Die Maßnahme wird damit frühestens zwölf Jahre nach der nächsten Wahl relevant. Alterslimit: Der FIFA-Präsident und die Mitglieder des bisherigen Exekutivkomitees dürfen nicht älter als 74 Jahre sein. Dies würde bei der kommenden Wahl keines der aktuellen Mitglieder betreffen.

Funktion des Exekutivkomitees:
Die bisherige FIFA-Regierung soll in "Rat" umbenannt werden und soll nur noch die Rolle eines Art Aufsichtsrats spielen. Das Gremium soll nicht mehr über die Einrichtung oder Verwendung der Gelder aus Fonds entscheiden dürfen. Der Generalsekretär soll als Geschäftsführer der FIFA agieren und dem Rat Bericht erstatten.

Bezüge:
Die "individuellen Kompensationen" des Präsidenten, der Mitglieder des bisherigen Exekutivkomitees, des Generalsekretärs und der Kommissionsvorsitzenden sollen veröffentlicht werden.

Kultur:
Das vom früheren IOC-Generaldirektor François Carrard geleitete Reformkomitee empfahl zudem einen kulturellen Wandel. Gemachte Fehler müssten eingestanden und die Verantwortung übernommen werden. Fans und Sponsoren würden künftig nur noch vollständige Transparenz akzeptieren.

Frauen:
In dem neuen FIFA-Rat soll jede Konföderation einen Sitz mit Wahlberechtigung für Frauen reservieren.

Finanzen:
Das Finanzkomitee soll "in der Mehrheit" mit unabhängigen Personen besetzt werden.

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