Tausende bei Trauerandacht für Robert Enke

Einen Tag nach dem plötzlichen Tod von Nationaltorhüter Robert Enke haben am Mittwochabend Angehörige, Mannschaftskameraden und Fans bei einer Trauerfeier in der hannoverschen Marktkirche des Verstorbenen gedacht.
von  Abendzeitung

HANNOVER - Einen Tag nach dem plötzlichen Tod von Nationaltorhüter Robert Enke haben am Mittwochabend Angehörige, Mannschaftskameraden und Fans bei einer Trauerfeier in der hannoverschen Marktkirche des Verstorbenen gedacht.

Die EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann erinnerte daran, dass es „hinter Glück, Erfolg und großer Beliebtheit auch abgrundtiefe Verzweifelung geben“ könne. Für Leid und Schwäche dürfe es keine Pfiffe, sondern müsse es Mitleid geben, sagte die Bischöfin in Hinblick darauf, dass Enke seine Depressionen verheimlicht hatte. An der Andacht nahmen auch DFB-Präsident Theo Zwanziger, Bundestrainer Joachim Löw, Mannschaftskapitän Michael Ballack und zahlreiche Spieler und Offizielle von Hannover 96 teil.

Zu der Trauerfeier waren rund 2.000 Menschen gekommen. Nur die Hälfte fand in der Marktkirche Platz. Nach der Andacht formierten sich die Fans zu einem Trauerzug zur AWD Arena, dem Stadion von Hannover 96. Der Nationaltorhüter habe vieles verlassen, „was ihm kostbar und wertvoll gewesen“ sei, sagte Bischöfin Käßmann. „Robert Enke hat nicht gewollt, dass ihm jemand auf diesem Weg folgt – er hat das Leben geliebt und hat um das Leben gekämpft“, sagte sie. Der Hannover 96 verbundene Pfarrer Heinrich Plochg würdigte das soziale Engagement des Verstorbenen. Er hielt während seiner Fürbitte Handschuhe der Torhüters in den Händen. Viele Trauernde entzündeten in der Kirche für ihn Kerzen.

AP

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