Spaniens Fußball trotzt der Justiz: Murcia aus 2. Liga ausgeschlossen

Neue Wende im Wirrwarr um den Saisonstart in der 2. spanischen Fußball-Liga: Der zum Zwangsabstieg verurteilte Zweitligaclub Real Murcia darf entgegen der Verfügung eines Gerichts nun doch nicht am Spielbetrieb teilnehmen.
von  dpa
Der Streit zwischen Real Murcia und dem spanischen Ligaverband LFP geht in die nächste Runde.
Der Streit zwischen Real Murcia und dem spanischen Ligaverband LFP geht in die nächste Runde. © dpa

Madrid - Die Punktspiele sollen - wie ursprünglich geplant - bereits an diesem Wochenende beginnen. Dies entschied die Profi-Liga (LFP) in der Nacht zum Dienstag.

Murcia war wegen finanzieller Verfehlungen und Steuerschulden zum Zwangsabstieg in die 3. Liga verurteilt worden. Der Platz in der 2. Liga wurde dem CD Mirandés zugesprochen, der in der vorigen Saison sportlich abgestiegen war. Murcia erwirkte vor einem ordentlichen Gericht jedoch eine einstweilige Verfügung, in der die Wiederaufnahme des Clubs in die 2. Liga angeordnet wurde. Die Profi-Liga verschob daraufhin den Saisonstart für unbestimmte Zeit.

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Am Montag machte die LFP einen doppelten Rückzieher. Sie erklärte sich zunächst bereit, der Anordnung des Gerichts zu folgen und Murcia doch zur 2. Liga zuzulassen. Wenige Stunden später nahm sie ihre Entscheidung wieder zurück. Der Grund: Der spanische Fußballverband (RFEF) hatte eine Aufstockung der 2. Liga auf 23 Vereine und eine Änderung des Spielplans strikt abgelehnt.

"Es ist uns nicht möglich, der Verfügung des Gerichts Folge zu leisten", sagte LFP-Präsident Javier Tebas. Murcia dürfte diese Entscheidung erneut vor der Justiz anfechten. "Die 2. Liga wird vor den Gerichten ausgetragen", titelte die Zeitung "El País".

 

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