Slomka offiziell bestätigt - Aufsichtsräte schmeißen hin

Der Hamburger SV hat die Verpflichtung von Mirko Slomka als neuen Trainer offiziell bestätigt. Währenddessen droht der HSV-Aufsichtsrat auseinanderzubrechen.
dpa/SID/AZ |
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HamburgMirko Slomka ist endgültig neuer Chefcoach des krisengeschüttelten Fußball-Bundesligisten Hamburger SV. Am Montag gab der abstiegsbedrohte Traditionsklub die Verpflichtung des 46-Jährigen bekannt und stellte den neuen Mann am Mittag vor. Slomka tritt die Nachfolge von Bert van Marwijk an, der am Samstag nach dem 2:4 in Braunschweig entlassen wurde. Der HSV hat die letzten sieben Bundesliga-Spiele verloren und taumelt der 2. Liga entgegen.

Der Niederländer soll angeblich eine Abfindung von drei Millionen Euro erhalten. Slomka hatte zuletzt Hannover 96 trainiert und den Klub 2011 in äußerst schwieriger Lage nach der Tragödie um den Selbstmord von Robert Enke vor dem Abstieg gerettet. Anschließend führte er die Niedersachsen zweimal in Serie in die Europa League. Nach einer enttäuschenden Vorrunde war er kurz nach Weihnachten bei 96 entlassen worden. Slomka ist nach Thorsten Fink und van Marwijk bereits der dritte HSV-Trainer der laufenden Saison.

Währenddessen droht der Aufsichtsrat in der größten Krise der Vereinsgeschichte auseinanderzubrechen. Nach übereinstimmenden Medienberichten haben bereits fünf Mitglieder des obersten Kontrollgremiums ihren Rücktritt erklärt. Damit sind aus dem einst elfköpfigen Gremium nur noch sechs Räte im Amt. Die Zukunft des Vorsitzenden Jens Meier war zunächst weiter unklar.

Um geschäftsfähig zu sein, muss der Rat mindestens aus vier gewählten Mitgliedern bestehen. Auch der ehemalige Vorsitzende Manfred Ertel schmiss hin. "Ich habe mich in den letzten Tagen manipuliert, instrumentalisiert und genötigt gefühlt", schrieb Ertel bei Facebook: "Ich bin unter Vortäuschung falscher Tatsachen in eine Personaldebatte über eine mögliche Zusammenarbeit mit Felix Magath getrieben und anschließend durch gezielte Indiskretionen über Medien, durch die Verbreitung von Halbwahrheiten und auch Fehlinformationen genötigt worden, der Personalie um jeden Preis zuzustimmen."

Damit endet der seit Tagen tobende Machtkampf beim HSV zwischen Aufsichtsrat und Vorstand offenbar im Chaos. Der Aufsichtsrat war vergangene Woche mit seinem Plan gescheitert, die operative Führung um Vorstandschef Carl Jarchow und Sportchef Oliver Kreuzer zu entlassen und stattdessen Klub-Idol Felix Magath als neuen starken Mann an der Spitze des Traditionsklubs zu installieren.

Die nötige Zweidrittelmehrheit in dem zerstrittenen Gremium kam allerdings nicht zustande, Magath sagte dem HSV daraufhin ab und wechselte zum FC Fulham in die englische Premier League. Ein Rücktritt der HSV-Kontrolleure wäre nur konsequent, weil ihnen auf der vergangenen Mitgliederversammlung die Entlastung für das abgelaufene Geschäftsjahr bereits verweigert wurde.

 

 

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