Silvestre: Der Abwehrboss vom Wühltisch
Werder setzt auf die Jungstars Wesley und Arnautovic – und den Routinier Mikael Silvestre (33).
MÜNCHEN Klar, sie mussten reagieren. Und nach dem Verkauf von Mesut Özil an Real Madrid war ja auch Geld da. Und so bediente sich auch Werder Bremen mit einigen sehr prominenten Spielern gespickten Wühltisch im Transfer-Schlussverkauf. Die Hanseaten kauften ein – zwar nicht ganz so spektakulär wie Schalke, aber immerhin. Für die traditionell eher löchrige Abwehr kam der französische Alt-Internationale Mikael Silvestre. Der 33-Jährige spielte einst für Inter, ManU und zuletzt Arsenal. Er galt einst als bester Linksverteidiger der Welt. Zu Werder kam Silvestre ablösefrei auf den letzten Drücker – und muss am Samstag beim Debüt gegen Bayern gleich den Abwehrboss geben. Nachdem Per Mertesacker im Länderspiel einen Augenhöhlenbruch erlitten hat, rückt Silvestre ins Abwehrzentrum. „Kein Problem, ich habe die Erfahrung. Die Verantwortung würde ich übernehmen. Das ist meine Pflicht, es wird von mir erwartet“, sagt er.
Richtig viel Erfahrung hat der andere Schlussverkauf-Neuzugang nicht: Wesley gilt eher als großes Versprechen. Der Brasilianer (239 vom Pele-Klub FC Santos ist ein torgefährlicher Mittelfeldspieler, der Özil vergessen machen soll. Das Vorbild des 7,5-Millionen-Euro-Mannes: Ex-Bayer Zé Roberto.
Schon seit Beginn der Vorbereitung bei Werder, aber für Trainer Thomas Schaaf noch immer schwer einschätzbar, ist der dritte neue Werder-Star. Ösi-Stürmer Marko Arnautovic traf in den ersten zwei Spielen zwei Mal, rasselte aber – wegen seines überbordenden Selbstbewusstseins gepaart mit einer Trainingsmüdigkeit – mehrmals mit Schaaf aneinander. Nun hat sich Thorsten Frings des 21-Jährigen angenommen. „Marko ist ein guter Junge, der nur manchmal komisch rüberkommt. Ich habe mit ihm gesprochen. In der Mannschaft ist er jetzt richtig beliebt, ein lustiger Kerl“, so Frings. fil