Schwacher HSV nur 1:1 gegen Bielefeld

Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat den Heimnimbus auch gegen Arminia Bielefeld gewahrt und seine Rekordserie auf elf Partien ohne Niederlage ausgebaut. Bielefelds Trainer Michael Frontzeck blieb auch im neunten Anlauf ohne einen Drei-Punkte-Erfolg.
von  Abendzeitung
Der Hamburger Reinhardt (hinten) spielt den Ball gegen den Bielefelder Marx.
Der Hamburger Reinhardt (hinten) spielt den Ball gegen den Bielefelder Marx. © dpa

Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat den Heimnimbus auch gegen Arminia Bielefeld gewahrt und seine Rekordserie auf elf Partien ohne Niederlage ausgebaut. Bielefelds Trainer Michael Frontzeck blieb auch im neunten Anlauf ohne einen Drei-Punkte-Erfolg.

Mit dem enttäuschenden 1:1 (0:0) verpassten es die Hanseaten allerdings, den Abstand zu den Konkurrenten um die Champions-League-Plätze zu vergrößern. Markus Bollmann brachte die Gäste in der 71. Minute in Führung, die Paolo Guerrero (82.) ausgleichen konnte. Von der 66. Minute an spielte der HSV nach einer Tätlichkeit und Rot für David Jarolim nur noch zu zehnt, Bielefeld verlor Jörg Böhme (85.) nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot.

«Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel werden würde», sagte Hamburgs Coach Huub Stevens, «am Ende muss man mit dem einen Punkt noch zufrieden sein. Das ist aber für den HSV zu wenig.» Die Disziplinlosigkeit von Jarolim akzeptiere er nicht. Sein Trainerkollege Michael Frontzeck sprach von einem «sehr guten Auswärtsspiel. Wir haben es in der zweiten Halbzeit aber verpasst, den einen oder anderen Konter besser vorzutragen».

Nach den Ausfällen der gesperrten Joris Mathijsen, Vincent Kompany und Nigel de Jong musste Stevens seine Abwehr komplett umstellen. Erstmals stand Guy Demel zusammen mit Bastian Reinhardt als Innenverteidiger auf dem Platz - die Abstimmung fehlte zunächst völlig, Auch der neben David Jarolim vor der Abwehr spielende Collin Benjamin fand zunächst nur schwer in seine Rolle. Die ordnende Hand von Abwehrchef Mathijsen fehlte an allen Ecken und Enden, die Pässe nach vorn landeten meist beim Gegner.

So wurde die vom Abstieg bedrohte und in diesem Jahr noch sieglose Elf von Arminia Bielefeld zunehmend forscher. In der selben Formation wie beim 1:1 gegen Werder Bremen gelang ein schneller Konter nach dem anderen. Der Distanzschuss von Thorben Marx in der 16. Minute ging noch weit über das Gehäuse von Keeper Frank Rost. Doch Artur Wichniarek (22.) und besonders Marx (25.) prüften den 34-Jährigen richtig. Der agile Christian Eigler ließ bei der Vorarbeit fünf Gegenspieler stehen, die jegliche Aggressivität im Strafraum vermissen ließen.

Erst nach der Pause wirkte der HSV, der unter der Woche elf Profis zu Länderspielen abgestellt hatte, agiler und mit mehr Ideen im Vorwärtsspiel. Auch der zuletzt formschwache Rafael van Vaart wirkte in der zweiten Halbzeit zielstrebiger und verpasste nur knapp die Führung. Nationalspieler Piotr Trochowski (55.) hatte die beste Möglichkeit für die Norddeutschen aus 22 Metern, Guerrero köpfte nur vier Minuten später zwei Meter am Tor vorbei.

Mitten im Offensivdrang schadete sich der HSV selbst: Nach einer «Schwalbe» von Jarolim an der Strafraumgrenze erhitzten sich die Gemüter, inmitten einer Rudelbildung griff der Tscheche Markus Schuler in den Unterleib und musste den Platz verlassen. Fast im Gegenzug gelang den Ostwestfalen das 1:0 durch Bollmann, der für sein erstes Bundesliga-Tor eine Ecke von Daniel Halfar unhaltbar per Kopf verwertete. Guerrero gelang nach Vorlage des eingewechselten Mohamed Zidan wenigstens noch der Ausgleich für die indisponierten Hanseaten.

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