Schon wieder Last-Minute-Tor: Augsburg schlägt auch Schalke

Augsburg – Das entscheidende Last-Minute-Tor erzielte Caiuby (90.+2) . Die Schalker müssen damit nach einem zwischenzeitlichen Aufwärtstrend wieder einen Rückschlag hinnehmen. Die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter steht mit 24 Punkten nun auf dem unbefriedigenden achten Platz.
Für die Augsburger war es hingegen der erste Bundesliga-Sieg gegen Schalke im neunten Duell. Drei Tage nach dem sensationellen Einzug in die K.o.-Phase der Europa League verließ das Team von Trainer Markus Weinzierl erstmals seit dem siebten Spieltag die Abstiegsregion und hat jetzt 16 Zähler. Der Treffer des Koreaners Jeong-Ho Hong (34.) ebnete den Weg zum zweiten Heimerfolg der Saison. Nach dem Ausgleich von Sead Kolasinac (70.) war dann Caiuby der umjubelte Siegtorschütze.
"Eine Wahnsinnswoche, unglaublich"
"Eine Wahnsinnswoche, unglaublich - eine Willensleistung der Mannschaft", sagte Augsburgs Manager Stefan Reuter bei Sky: "Wir haben gegen eine Supertruppe gespielt, so dagegenzuhalten, war sensationell." Schalkes Eric Maxim Choupo-Moting regte sich vor allem über ein Handspiel von Markus Feulner vor dem entscheidenden Tor auf: "Unerklärlich, dass man das nicht pfeift. Eindeutiger geht's nicht."
Schalke vermochte sich gegen engagierte und disziplinierte Schwaben insgesamt nur selten durchzusetzen. Der Revierklub spielte meist etwas zu kompliziert und phasenweise ohne das nötige Tempo, während Augsburg die letzten positiven Ergebnisse gestärkt hatten. Hongs Tor war allerdings glücklich. Der Verteidiger lenkte einen Schuss aus 17 Metern von Dominik Kohr eher unbeabsichtigt ins Netz.
Verhaegh noch schwerer verletzt, als zunächst gedacht
Breitenreiter hatte die Schalker "Bubis" Leroy Sané (19), Max Meyer (20) und Leon Goretzka (20) nach ihrer Pause im Europacup erwartungsgemäß wieder von Beginn an gebracht, um das Flügelspiel zu beleben und auch Torjäger Klaas-Jan Huntelaar in Szene zu setzen. Das gelang besonders vor der Pause, wenn überhaupt, nur vereinzelt.
Augsburgs Coach Weinzierl tauschte nach dem "Wunder von Belgrad" in der Europa League gleich siebenmal. Dabei fehlten Kapitän Paul Verhaegh wegen einer Gelbsperre und Jan-Ingwer Callsen-Bracker wegen seiner schweren Verletzung aus dem Belgrad-Spiel.
Neben dem rasch diagnostizierten Wadenbeinbruch hatte der Innenverteidiger bei dem brutalen Foul eines Gegenspielers auch eine Bänderverletzung im Sprunggelenk sowie einen Knorpelschaden erlitten. Callsen-Bracker wird mindestens vier Monate fehlen, teilte der FCA am Sonntag mit. Spielen konnte indes Ragnar Klavan nach überstandener Gehirnerschütterung.
Schalke erst nach Rückstand gefährlich
Die erste halbe Stunde der Partie war äußerst zweikampfintensiv, wobei die Augsburger in ihrem grellgelben Kanarienvogel-Outfit etwas zwingender wirkten und die Schalker nach ihrer Linie suchten. Der Rückenwind des jüngsten Aufwärtstrends übertrug sich zunächst keineswegs auf das Spiel der Königsblauen. Erst nach dem Rückstand sorgten zwei Schüsse von Sané (35.) und ein Kopfball von Goretzka (39.) für Gefahr.
Im zweiten Abschnitt wurde Schalke druckvoller, während sich Augsburg aufs Kontern verlegte, dabei aber manchmal zu passiv agierte. Goretzka (54.) hatte Pech, dass sein Distanzschuss an die Latte knallte. Nach einer schönen Kombination zwischen Choupo-Moting und Kolasinac fiel dann allerdings der Ausgleich.