Schalkes Abstiegsangst größer - "Es ist fast zum Kotzen"

Für den FC Schalke 04 wird es im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga immer schwieriger. Trotz großen Aufwandes stand unter dem Strich ein 0:3 gegen Leverkusen und das 26. Bundesliga-Spiel ohne Sieg.
Von Ulli Brünger, dpa |
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Schalkes Benito Raman sitzt nach dem Abpfiff auf dem Rasen.
Schalkes Benito Raman sitzt nach dem Abpfiff auf dem Rasen. © Guido Kirchner/dpa
Gelsenkirchen

Manuel Baum war stocksauer. Sichtlich aufgewühlt kommentierte der Trainer des FC Schalke 04 den weiteren Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg aus der Bundesliga.

"Wir sind mehr gelaufen, wir sind mehr gesprintet, wir hatten mehr Tempoläufe, wir haben leidenschaftlich verteidigt - aber wie wir die Gegentore bekommen und das Spiel herschenken, das ist einfach zu billig", sagte Baum nach dem 0:3 (0:1) gegen Bayer Leverkusen und fügte ehrlich an: "Es ist fast zum Kotzen."

Drei Punkte, 6:31 Tore nach zehn Spieltagen - das ist die Bilanz eines Absteigers und exakt dieselbe, die Tasmania Berlin in der Saison 1965/66 zum selben Zeitpunkt aufwies. Aber damals hatte der schlechteste Bundesligist der Geschichte immerhin schon einen Saisonerfolg verbucht. Schalke hingegen baute seine Negativserie auf nunmehr 26 Spiele ohne Sieg aus.

Malick Thiaw leitete die siebte Saisonniederlage nach einer Ecke von Bayer-Profi Leon Bailey per Eigentor in der 10. Spielminute ein. Julian Baumgartlinger (67.) erhöhte ebenfalls nach einer Bailey-Ecke auf 2:0, ehe Patrik Schick (78.) zum Endstand für den neuen Bundesliga-Zweiten traf, der weiterhin unbesiegt ist.

Vor allem die beiden ersten Gegentore lagen Baum im Magen. "Gerade bei Standardsituationen müssen wir besser verteidigen. Wir müssen diese Eins-gegen-eins-Situationen gewinnen." Der junge Verteidiger Thiaw gab zu, dass er sich beim Eigentor "ein bisschen doof angestellt" habe, auch wenn er von Aleksandar Dragovic hart bedrängt worden war. "Natürlich schiebt er mich ein bisschen, aber da muss ich mich cleverer anstellen."

Bayer-Coach Peter Bosz war nach dem erneuten Kraftakt nur drei Tage nach dem Europa-League-Erfolg in Nizza "unglaublich zufrieden mit dem Ergebnis". Es sei "kein einfaches Spiel" gewesen, betonte der Niederländer. Schalke habe seinem Team alles abverlangt. "Wir haben die Partie zwar kontrolliert, aber nicht dominiert. Deshalb war ich bis zum 3:0 nicht beruhigt."

Doch Schalke konnte selbst große Chancen nicht nutzen. Als Steven Skrzybski (72.) mit einem schwach geschossenen Elfmeter an Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky scheiterte und den möglichen 1:2-Anschlusstreffer verpasste, war die Partie gelaufen. "Ich mache Steven keinen Vorwurf. Ich habe vor jedem Spieler Hochachtung, der sich in solch einer Situation den Ball schnappt und schießt. Aber es war ein Stück weit sinnbildlich für unsere Situation", klagte Baum.

© dpa-infocom, dpa:201206-99-595749/2

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