Schalke: Späte Rache vom knorrigen Huub?

Schalke bangt nach dem schlechten Liga-Start um die Teilnahme an der Champions-League – in den Play-offs geht es jetzt gegen Jahrhundert-Trainer Stevens. Der grinst: „Ich freue mich unheimlich.”
von  az-sport

Gelsenkirchen - Der Jahrhundert-Trainer kehrt zurück, und in die Wiedersehensfreude mischt sich bei Schalke die Angst vor dem Horrorszenario. Ausgerechnet Huub Stevens könnte „seine” Königsblauen acht Monate nach seinem Rauswurf aus dem Millionenspiel Champions League kegeln und in die Krise stürzen. Wird das Duell zur späten Rache vom knorrigen Huub? Den Ruf hat Stevens seit Jahren weg.


„Auch wenn Huub durch und durch ein Schalker ist, er wird versuchen, uns zu schlagen”, sagt Sportvorstand Horst Heldt vor dem Play-off-Hinspiel am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) gegen Stevens’ Klub PAOK Saloniki. Mittelfeldmann Marco Höger hat ein mulmiges Gefühl: „Er kennt uns als Mannschaft genau und wird sein Team darauf einstellen.”


Nach dem Bundesliga-Fehlstart mit nur einem Punkt, aber sieben Gegentoren steht für Schalke schon nach knapp zwei Wochen in der neuen Saison alles auf dem Spiel. Gegen den griechischen Vize-Meister, der für den suspendierten ukrainischen Klub Metalist Charkow nachrückte, geht es nicht nur um viel Geld, sondern auch um die sportliche Perspektive in den nächsten Jahren. 2,1 Millionen bekommt Schalke für die Teilnahme an der Qualifikation. 20 Millionen wären es, wenn man die Endrunde erreicht.


„Wir kommen einen Riesenschritt vorwärts, wenn wir dieses Jahr die Gruppenphase erreichen”, sagte Heldt und fügte an: „Drei, vier Jahre nacheinander wären optimal. Dann könnte man die nächste Stufe erreichen.” Nur dann könnte der Klub seine besten Spieler wie Jungstar Julian Draxler auf Dauer halten und sich in der Spitze behaupten.


Derzeit ist der Bundesliga-13. nach zwei Spielen schon fünf Punkte von den Großen der Liga entfernt. Von der viel beschworenen neuen Mentalität ist wenig zu sehen. Im Gegenteil: Das Selbstbewusstsein ist auf dem Nullpunkt. „Wenn wir in Selbstmitleid verfallen und mit uns selbst hadern, wird es auch am Mittwoch nichts”, mahnte Höger vielsagend.


Jens Keller, der Stevens am 16. Dezember auf der Schalker Trainerbank ablöste, dürfte die Rückkehr des Niederländers wenig erfreuen. Denn ihrem Jahrhunderttrainer, der sie zum UefaA-Cup-Sieg 1997 und zur Vier-Minuten-Meisterschaft 2001 führte, werden die Fans einen warmherzigen
Empfang bereiten – wie ihn sein Nachfolger noch nicht erlebte.

„Ich Freude mich unheimlich auf das Wiedersehen. Schalke steht in meinem Herzen an erster Stelle”, sagte Stevens, der von 1996 bis 2002 und von 2011 bis 2012 insgesamt 304-mal auf der Bank der Königsblauen saß. Was seinem Ex-Klub Sorge bereitet: Als Gästetrainer hat der Niederländer auf Schalke noch nie verloren. Lediglich im Oktober 1996 im alten Parkstadion kassierte er mit Roda Kerkrade ein 0:3, Schalke wurde anschließend Uefa-Cup-Sieger – mit Stevens.

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