Saisonfinale: Nürnberg steigt zum achten Mal ab

Der 1. FC Nürnberg steigt zum achten Mal in die zweite Liga ab und ist damit Rekordabsteiger. Die "Clubberer" verloren mit 4:1 und verpassten daurch den Sprung auf den Relegationsplatz.
von  az
Trauer in Nürnberg: Der Club steigt wieder einmal ab. Die Bilder
Trauer in Nürnberg: Der Club steigt wieder einmal ab. Die Bilder © firo

Der FC Schalke 04 hat den achten Bundesliga-Abstieg des 1. FC Nürnberg besiegelt und sich selbst direkt in die Champions League geschossen. Der Tabellen-Vorletzte aus Franken muss nach dem klaren 1:4 (0:2) am Samstag in Gelsenkirchen den schweren Gang in die 2. Liga antreten.

Gelsenkirchen  –  Wie beim bis dato letzten Absturz in der Saison 2007/2008, als der „Club“ am letzten Spieltag daheim mit 0:2 gegen Schalke verlor, konnten die Franken das drohende Schicksal nicht mehr abwenden. Selbst vom Sprung auf den Relegationsplatz war Nürnberg am Ende weit entfernt.

Joel Matip (6.), Roman Neustädter (45.), Julian Draxler (75.) sowie Chinedu Obasi (90.+2) stellten vor 61 973 Zuschauern in der ausverkauften Veltins Arena für Schalke den dritten Tabellen-Platz und damit den dritten Einzug in die Königsklasse hintereinander sicher. Das zwischenzeitliche 1:3 durch Josip Drmic in der Nachspielzeit hatte keine Bedeutung mehr.

Die Nürnberger, die zuletzt vor fast 21 Jahren auf Schalke gewonnen hatten, mussten im entscheidenden Abstiegs-Finale auf die drei gelbgesperrten Abwehrspieler Javier Pinola, Timothy Chandler und Marvin Plattenhardt verzichten. Zu allem Unglück zog sich Stammtorhüter Raphael Schäfer unter der Woche im Training eine Schulterverletzung zu. Er wurde vom früheren Schalker Juniorenspieler Patrick Rakovsky vertreten. Doch dem 20-Jährigen blieb kaum Zeit, sich an die großartige Atmosphäre in der Arena zu gewöhnen, da war er schon das erste Mal geschlagen.

Nach einer Ecke von Max Meyer war Kameruns Nationalspieler Matip zur Stelle und ließ dem jungen „Club“-Schlussmann mit seinem Kopfball ins kurze Eck keine Chance. Mit der Führung gewann Schalke noch mehr an Selbstbewusstsein und dominierte die Partie auch ohne Klaas-Jan Huntelaar. Der gesperrte Torjäger verfolgte wie Felipe Santana (Gelb-Rot-Sperre) das Geschehen von der Tribüne aus. Seinen Job als Innenverteidiger erledigte Kaan Ayhan genauso zuverlässig wie zuletzt als Kolasinac-Vertreter auf der linken Abwehrseite.

Trotz technischer und spielerischer Unterlegenheit gaben die Franken auch mit ihrem letzten Aufgebot nicht auf und wären durch Martin Angha (26.) fast zum Ausgleich gekommen. Doch dessen verunglückte Flanke sprang vom Innenpfosten zurück ins Feld. Im Gegenzug scheiterte Kevin-Prince Boateng mit einem Distanzschuss an Rakovsky. Danach plätscherte die Partie ein wenig dahin, ehe Neustädter Sekunden vor der Pause zum 2:0 traf und der Elf des glücklosen Trainers Roger Prinzen damit endgültig den Nerv zog.

Beflügelt durch die Nominierung für den erweiterten WM-Kader durch Bundestrainer Joachim Löw drehten die Schalker Talente Meyer und Leon Goretzka nach dem Wechsel mächtig auf. Zunächst setzte Goretzka (49.) einen Distanzschuss knapp über das Gehäuse, wenig später knallte Meyer den Ball ans Lattenkreuz. Danach schien Schalke den Erfolg nur noch zu verwalten, ehe Draxler mit eine platzierten 20-Meter-Schuss für einen Weckruf sorgte. Die Treffer von Drmic und Obasi in der Nachspielzeit rundeten das muntere Spiel ab. # Während die Elf von Trainer Jens Keller gemeinsam mit ihren Fans ausgelassen feierte, traten die mehr als 5000 mitgereisten Club-Anhänger traurig die Heimreise an. Für ihre befreundeten Fans hatten die Schalker Anhänger aber Trost parat und sangen voller Inbrunst: „Der FCN, der FCN, der FCN steigt wieder auf!“

 

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