Rettig fordert mehr Nachhaltigkeit

Der frühere Bundesliga-Manager Andreas Rettig findet den Spielkalender im Fußball nicht mehr zeitgemäß. Dabei hat er nicht die Belastung der Stars, sondern die Nachhaltigkeit im Kopf.
dpa |
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Andreas Rettig gibt vor dem Spiel ein Interview.
Andreas Rettig gibt vor dem Spiel ein Interview. © Christian Charisius/dpa/Archivbild
Augsburg

Der frühere Bundesliga-Manager Andreas Rettig fordert für den Umweltschutz einen angepassten Spielkalender im Fußball. "Wenn ich den Sport allgemein ansehe, etwa den Wintersport, dann gilt doch: Wir können nicht mehr gegen die Natur spielen. Das muss in die Köpfe rein. Wir haben in meiner Zeit bei der DFL schon die Frage diskutiert: Können wir nicht das Spieljahr auf das Kalenderjahr umstellen, also von März bis Dezember? Das wird kommen müssen", sagte Rettig in einem Interview der "Augsburger Allgemeinen Zeitung" (Montag).

Seiner Einschätzung nach werde "mit Sicherheit" bald die Politik "hellhörig" werden. "Ist es sinnvoll, in den Monaten, in denen die Böden gefroren sind, den Spielbetrieb mit permanent laufenden Rasenheizungen zu stemmen? Das schlägt doch alles auch auf den Breitensport nieder: Das Flutlicht muss länger laufen, in den Umkleidekabinen muss geheizt werden - auch hier wäre ein neuer Spielrhythmus ein Riesenschritt", führte der frühere Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga aus.

"Aber es muss jetzt passieren, denn es dauert mindestens drei Jahre, bis man europäisch den Kalender adaptiert hat. Das ist überfällig und da fehlt mir die innere Bereitschaft, das bei der DFL zur Chefsache zu machen", sagte Rettig. Ein Nachhaltigkeitspassus beim Lizenzierungsverfahren sei ohnehin "absolut zwingend".

Der Fußball müsse sich vermehrt gesellschaftlichen Problemen stellen, sagte der 59-Jährige. "Ein großes Problem ist die Gentrifizierung des Fußballs: Wenn Streamingdienste in diesen Zeiten von heute auf morgen die Abopreise verdoppeln, schließt das viele Leute aus. Sozialverträgliche Ticketpreise gelten leider nur in den Stadien. Wie wäre es denn damit, dass alle kinderreichen Familien einen kostenlosen Zugang zu diesen Streamingdiensten erhalten, gewissermaßen als Invest in die Zukunft?", sagte Rettig.

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