Real Madrid und FC Barcelona verlieren
Frankfurt/Madrid - Als nach knapp vier Jahren das eigentlich Unvorstellbare doch mal wieder geschehen war, mischten die beteiligten Weltmeister beim Internet-Hype um die Doppel-Pleite von Real Madrid und dem FC Barcelona munter mit. Toni Kroos und Shkodran Mustafi ließen die Welt via Twitter und Facebook wissen, was sie davon hielten, dass die beiden spanischen Fußball-Giganten zum ersten Mal seit dem 30. April 2011 am selben Spieltag verloren hatten.
"Welch ein großartiger Sieg einer großartigen Mannschaft", kommentierte Mustafi das Siegerfoto aus der Kabine, auf dem er mit seinen Teamkollegen vom FC Valencia zu sehen ist. Das Victory-Zeichen des Verteidigers gehörte natürlich dazu, schließlich hatte Valencia die Erfolgsserie der Königlichen am Sonntagabend nach 22 Pflichtspielsiegen in Folge beendet.
Entsprechend war Toni Kroos an seinem 25. Geburtstag nicht gerade in Partylaune. "Vielen Dank für Eure Glückwünsche zu meinem Geburtstag! Schade, dass wir heute nicht gewonnen haben...", ließ der Real-Spielmacher seine Fans nach dem 1:2 (1:0) beim Tabellenvierten via Facebook wissen.
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Die Königlichen, bei denen Sami Khedira in der 71. Minute eingewechselt wurde, können die dritte Saison-Niederlage allerdings ganz gut verschmerzen. Schließlich steht Real, das die Führung durch Superstar Cristiano Ronaldo (14./Handelfmeter) nicht über die Zeit brachte, weiter an der Tabellenspitze - obwohl Kroos und Co. eine Partie weniger als die Konkurrenten absolviert haben.
Einen Punkt hinter Real liegen Barcelona und Atletico Madrid (3:1 gegen UD Levante). Dass Barca nicht an Madrid vorbeizog, muss Trainer Luis Enrique auf seine Kappe nehmen. Der Coach setzte seine Superstars Lionel Messi und Neymar sowie andere Topspieler (Dani Alves, Gerard Piqué) bei Real Sociedad San Sebastian zunächst neben Ersatztorhüter Marc-André ter Stegen auf die Bank.
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Die Quittung folgte auf dem Fuß. Barca verlor durch das frühe Eigentor von Jordi Alba (2.) mit 0:1 (0:1). Die Einwechslungen von Messi und Neymar in der zweiten Hälfte brachten nicht mehr die Wende. Die spanische Presse machte keinen Hehl daraus, was sie von der Vorgehensweise Enriques hielt.
"Enrique lässt Barcelona Selbstmord begehen", titelte Marca. Die AS meinte, dass sich der Trainer "selbst in den Fuß geschossen" habe. Und die Konkurrenz von Sport war der Ansicht, dass Enrique die "Punkte weggeschmissen" hat: "Die Mannschaft war eine Karikatur seiner selbst."
Milde ließen die Medien dagegen beim Blick auf Real walten. Die 22 Siege zuvor ließen keinen Platz für harte Kritik. So sah es auch der Trainer. "Diese Niederlage wirft uns nicht um", sagte Carlo Ancelotti: "Es war doch klar, dass wir irgendwann wieder einmal verlieren würden."