Ralph "Hundehuus" Hasenhüttl macht sich einen Namen

Ralph Hasenhüttl war nicht unbedingt die erste Wahl als Trainer von RB Leipzig. Doch die Verpflichtung des Österreichers war ein Glücksgriff für den Emporkömmling.
SID |
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Ralph und Ralf: Leipzigs Trainer Hasenhüttl in Umarmung mit Sportdirektor Rangnick.
dpa Ralph und Ralf: Leipzigs Trainer Hasenhüttl in Umarmung mit Sportdirektor Rangnick.

Leipzig - Über den Höhenflug von RB Leipzig spricht ganz Deutschland, doch der Vater des Erfolgs ist noch nicht allen Menschen ein Begriff. Bei der TV-Quizshow "Wer wird Millionär?" scheiterte kürzlich ein Kandidat bei der 4.000-Euro-Marke, weil er bei der Frage nach einem Bundesliga-Trainer nicht auf "Ralph Hasenhüttl", sondern auf den fiktiven Namen "Sepp Hundehuus" tippte. Die Begründung des Assistenzarztes: "Alles andere klingt ja nach Quatsch."

Die erste RB-Pressekonferenz nach der TV-Ausstrahlung leitete der Klub-Pressesprecher mit den Worten ein: "Ich begrüße natürlich auch ganz herzlich unseren Cheftrainer Sepp Hundehuus." Hasenhüttl nahm es mit Humor, er lud den Mann mit der Wissenslücke sogar für ein Kennenlernen zu einem Spiel ein. "Klar musste ich schmunzeln", sagte der Österreicher: "Darüber sprechen wir zwei dann nochmal in aller Ruhe."

Thomas Tuchel, nicht Ralph Hasenhüttel sollte eigentlich RB-Trainer sein

Hasenhüttls Ego kann so etwas verschmerzen, denn er ist gerade dabei, sich sportlich in der Bundesliga einen großen Namen zu machen. Eigentlich wollte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick ja Thomas Tuchel in die Messestadt locken, und als der sich lieber für den Traditionsklub Borussia Dortmund entschied, baggerte Rangnick an Markus Weinzierl. Der heutige Schalke-Coach kam aber ebenfalls nicht, und so startete Hasenhüttl seine Arbeit in Leipzig mit dem Makel der bestenfalls dritten Wahl. Doch darüber spricht heute keiner mehr. Hasenhüttls Spiel-Philosophie scheint perfekt zum Klub und zur Mannschaft zu passen. Aggressives Attackieren, Balleroberung um jeden Preis und schnelles Umschaltspiel - das waren auch schon Hasenhüttls Vorgaben beim FC Ingolstadt. "Meine ehemalige Mannschaft wurde mal als 'Pressing-Monster von der Donau' beschrieben", sagte Hasenhüttl: "Diese Arbeit gegen den Ball macht auch in Leipzig den Schwerpunkt aus." Bei RB arbeitet er jedoch mit deutlich mehr Klasse, die talentierten und lernwilligen Spieler sind zudem genau für diesen Überfall-Fußball ausgebildet oder verpflichtet worden. Trotzdem spricht es für Hasenhüttls Qualität als Trainer, dass seine Spieler regelmäßig Topwerte bei der Laufdistanz und der Sprint-Anzahl erzielen. Hasenhüttl zeigte sich bislang aber auch taktisch flexibel, er scheut vor Umstellungen während des Spiels nicht zurück. Wegen dieser Qualität verglich ihn kürzlich Bayern-Star Arjen Robben mit der Trainer-Ikone Pep Guardiola: "Ralph Hasenhüttl hat schon in Ingolstadt super Arbeit geleistet und bringt seine Art zu spielen nun mit nach Leipzig. Man sieht seine Veränderungen sofort. Das ist ähnlich wie bei Pep." In der Stunde des Erfolges beeindruckt auch, wie Hasenhüttl mit dem Druck umgeht. Die Spitzen aus München und Dortmund, die mit jedem RB-Sieg heftiger werden, steckt der Österreicher mit einem Lächeln weg. Er wird auch nie müde, das vor allem von gegnerischen Fans kritisierte Projekt RB in der Öffentlichkeit zu verteidigen.

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