Popp bewahrt DFB-Frauen vor Blamage
Zagreb - Als die deutschen Fußballerinnen nach der Beinahe-Blamage auf dem Balkan vom Platz schlichen, wurden sie von ganz miesen Erinnerungen an die verkorkste WM begleitet.
Der Rumpelfußball beim 1:0 (1:0) im EM-Qualifikationsspiel in Kroatien wird die Diskussion um die Spielweise des WM-Vierten und Noch-Bundestrainerin Silvia Neid neu entfachen - trotz des zweiten Erfolgs in der zweiten Qualifikations-Partie durch einen abseitsverdächtigen Treffer von Alexandra Popp (4.).
"Es hat nicht viel zusammen gepasst, wir waren zu fahrig und hatten Probleme beim ersten Kontakt", sagte Neid, deren Team zum Auftakt der Qualifikation noch 12:0 gegen Ungarn gewonnen hatte: "Kroatien hat unsere technischen Defizite ausgenutzt, wir haben nie den richtigen Moment zum Abschluss gefunden. Letztlich sind wir froh über die drei Punkte."
Neben Neid, die ihr Amt nach den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Rio (5. bis 21. August) an ihre Assistentin Steffi Jones übergeben wird, legte auch Teammanagerin Doris Fitschen bereits zur Pause den Finger in die Wunde: "Die Chancenverwertung war unserer Schwachpunkt. Das war nicht optimal. Das Leistungsgefälle im internationalen Frauenfußball ist immer noch sehr groß. Aber man hat gesehen, dass man auch solche Spiele erst einmal gewinnen muss."
Die Stimmen zum gestrigen Spiel in Kroatien!---Kroatien - Deutschland 0:1
Posted by DFB-Frauen on Mittwoch, 23. September 2015
In den nächsten Partien der Qualifikationsgruppe 5 trifft die DFB-Auswahl Ende Oktober auf Russland und die Türkei. Ziel ist die Endrunde 2017 in den Niederlanden.
Vor 500 Zuschauern in Zagreb musste der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister, der immer noch den enttäuschenden vierten Platz bei der zurückliegenden WM-Endrunde als Bürde mit sich herumschleppen muss, nicht lange auf die Führung warten. #
Nach dem Tor durch Popp brachte das deutsche Team, das nach der WM die Abschiede von Spielführerin Nadine Angerer und Torjägerin Celia Sasic verkraften musste, zunächst allerdings kaum noch etwas in der Offensive zustande.
Ab Mitte der ersten Hälfte erarbeiteten sich die Schützlinge Neids, die auf die verletzten Dzsenifer Marozsan, Jennifer Cramer, Lena Lotzen, Babett Peter, Josephine Henning und Lena Petermann verzichten musste, dann aber zahlreiche hochkarätige Möglichkeiten. Keine davon konnten die Gäste verwerten. Das war ganz schwach. +
Auch nach der Pause konnten die Deutschen, die in der WM-Qualifikation vor zwei Jahren zweimal deutlich (4:0 und 8:0) gegen Kroatien gewonnen hatten, nicht überzeugen. Bis zur 65. Minute verzeichnete die Mannschaft um die neue Spielführerin Saskia Bartusiak nicht einmal mehr Chancen.
Was die Deutschen in dieser Phase boten, war Wasser auf die Mühlen der zahlreichen Kritiker, die sich nach der WM zu Wort gemeldet hatten. Erst in der 69. hatte Bartusiak per Kopf wieder eine Gelegenheit. Danach ging nichts mehr.
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