Pokal-Irrsinn: Sport ist etwas Nebensächliches

Sport soll die die schönste Nebensache der Welt sein. Und für all die Idioten, die Hirn-Einzeller, die es immer noch nicht verstanden haben: Das Kernwort dieser Aussage ist „Nebensache“. Sport ist eine Nebensache, nicht mehr. Was rund um die 1. Runde des DFB-Pokals vorgefallen ist, ist schändlich, erbärmlich und furchterregend.

HSV-Fans stürmen nach der Pleite in Jena den Innenraum. Fanatiker (Fans will man sie gar nicht nennen) von Werder Bremen und Wolfsburg treffen bei einer Autobahnraststätte aufeinander und liefern sich eine Massenschlägerei. Der Teambus von Hertha BSC wird von einem Motorrad aus in Bielefeld beschossen und in Osnabrück dienen Spieler und Schiedsrichter als Wurfzielscheibe. Am Ende erleidet Referee Martin Petersen eine Gehirnerschütterung, die Partie wird abgebrochen, die Chaoten schaden der eigenen Mannschaft. Die Idiotie ist grenzenlos.

Der Sport hat schon lange jede Unschuld verloren. Aber die Art, wie er von einigen gestörten Individuen, die in ihrer engstirnigen Dummheit ihre Seelen mit fanatischem Hass, Intoleranz und unfassbarer Selbstgerechtigkeit vergiftet haben, in Geiselhaft ihrer kriminellen Gesinnung genommen wird, wie Andersdenkende (und nichts anderes sind Fans anderer Klubs) diffamiert, bekämpft, verfolgt werden, das macht Angst.

Der Sport braucht Emotionen, die müssen/sollen/dürfen auch nicht immer dem Diktat der politischen Korrektheit unterworfen werden. Was er aber keinesfalls braucht, sind Fanatiker, die den Sport zu einer Ersatzreligion hochstilisieren und ihn in einer Art Kreuzritter-Mentalität heimsuchen. Von Sport als der schönsten Nebensache zu sprechen, verbietet sich angesichts all der Vorfälle. Aber: Machen wir den Sport wieder zu einer Nebensache. Dann ist er auch wieder schön.