Pleite und Pfiffe für den Club
Nächste Pleite für den 1. FC Nürnberg. Im Duell der Absteiger verlieren die Franken mit 0:1 gegen Duisburg. Trainer Michael Oenning zürnt: "Wir haben völlig planlos gespielt, das Selbstvertrauen ging Stück für Stück verloren.". Die Zuschauer verabschiedeten die Spieler mit einem Pfeifkonzert.
NÜRNBERG Der 1. FC Nürnberg stürzt immer tiefer in die Krise. Zum Abschluss des sechsten Spieltags der 2. Fußball-Bundesliga kassierte der „Club“ am Montag im Duell der Bundesligaabsteiger mit dem MSV Duisburg eine blamable 0:1 (0:1)-Heimpleite und hat nach einer Negativserie von fünf Spielen ohne Sieg bereits acht Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Duisburg feierte nach dem Tor von Cedrick Makiadi (23. Minute) vor 26 444 Zuschauern den ersten Saison- Auswärtssieg und hat als Tabellenfünfter wieder Kurs auf die Aufstiegsplätze genommen.
„Das ist ein ganz, ganz bittere Niederlage für uns“, stellte der maßlos enttäuschte FCN-Trainer Michael Oenning nach dem Schlusspfiff fest: „Verunsicherung und Druck haben uns mit zunehmenden Spielverlauf gelähmt. Wir haben völlig planlos gespielt, das Selbstvertrauen ging Stück für Stück verloren.“ Regelrecht glücklich war MSV-Stürmer Nicky Adler: „Das ist ein Riesenerfolg für uns. Wir haben kompakt gestanden und effektiv gespielt“, sagte der ehemalige Nürnberger.
Die Mannschaft von Oenning, der bei seinem Heimdebüt als FCN- Cheftrainer mit dem Einsatz von Isaac Boakye als zweiten Stürmer gegenüber dem Pokalspiel beim FC Bayern (0:2) eine Änderung vorgenommen hatte, quälte das Publikum neunzig Minuten lang mit einer unerträglich schwachen Vorstellung und wurde von den eigenen Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet. Die kaum besseren Duisburger mit Adler für Sandro Wagner im Angriff konnten sich immerhin auf eine solide Abwehr und Torjäger Makiadi verlassen.
Nach äußerst mühsamem Beginn setzte Marek Mintal (20.) mit einem satten Fernschuss ein erstes Offensivzeichen der verunsichert wirkenden Nürnberger. Das Tor erzielte jedoch der MSV. Bei seinem fünften Saisontreffer ließ Makiadi FCN-Schlussmann Raphael Schäfer mit einem platzierten Linksschuss keine Abwehrchance.
Nach dem Schock fand der nervös und hektisch agierende „Club“ kein Mittel, um die gut gestaffelte Abwehr des defensiv eingestellten MSV ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Allein die Distanzschüsse des Schweizers Daniel Gygax sorgten für etwas Gefahr. Der MSV besaß durch Dorge Kouemaha (47.) und Ivica Grlic (84.) hochkarätige Möglichkeiten zum zweiten Tor. dpa