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One-Love-Binde: Peinlicher Kotau von DFB und Co.

Der Sport-Vize der Abendzeitung über das Binden-Fiasko.
| Krischan Kaufmann
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Die Endrunde in Katar ist gerade mal einen Tag alt und schon ist die internationale Fußball-Autokratie namens Fifa an ihrem (nächsten) Tiefpunkt angelangt.

Das aktuelle Handeln der Fifa gleicht Erpressung

Zu den im Zuge der WM-Vergabe nachgewiesenen Fällen von Bestechung und Korruption ist nun auch auch noch die hundsgemeine Erpressung dazugekommen. Nein, das ist nicht übertrieben, denn als etwas anderes lässt sich das Schurkenstück, das der Weltverband gerade mit der One-Love-Binde in vorauseilendem Gehorsam gegenüber Gastgeber Katar aufführt, kaum bezeichnen. So weit, so Fifa!

Viel schwerer wiegt aus Fan-Sicht allerdings das Einknicken des DFB und der anderen sechs europäischen Fußballverbände, die sich in einer monatelangen konzertierten Aktion auf diesen eh schon maximal kleinsten gemeinsamen Nenner des Protestes geeinigt hatten, vor den angedrohten sportlichen Konsequenzen.

Wer wirklich protestieren will, muss auch die Konsequenzen tragen

Dieses kleine, bunte Stück Stoff, dessen Botschaft mit "One Love" - und ohne die vieldiskutierten Regenbogenfarben - ein inklusives Statement für Menschenrechte sowie gegen Homophobie, Rassismus und Antisemitismus sein sollte, mutiert nun für die Initiatoren und alle, die es überstreifen sollten, zum moralischen Eigentor. Denn wer sich vorher so deutlich positioniert, muss auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen - und wer das nicht will, hat das grundsätzliche Konzept von Protest nicht verstanden.

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Was somit am Ende bleibt, ist ein peinlicher Kotau von DFB und Co. vor der nun noch allmächtiger erscheinenden Fifa, die sich ihrerseits jetzt noch schamloser als willfähriger Erfüllungsgehilfe der katarischen Interessen inszenieren darf.

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