Özil hilft Kindern in Brasilien: "Ein bisschen stolz"

DFB-Star Mesut Özil hat vor der WM die Kosten für Operationen von elf bedürftigen Kindern übernommen – operiert hat sie ein Münchner Arzt. Die AZ sprach mit ihm über die Hilfsaktion.
Maximilian Wessing |
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Das erste Sieger-Team während dieser WM: Der Münchner Arzt Dr. Hessenberger operiert in Brasilien hilfsbedürftige Kinder. Mesut Özil unterstützte diese Aktion.
ho Das erste Sieger-Team während dieser WM: Der Münchner Arzt Dr. Hessenberger operiert in Brasilien hilfsbedürftige Kinder. Mesut Özil unterstützte diese Aktion.

Coroata - Ein bisschen ist es wie bei der Mannschaftsaufstellung vor einem wichtigen Spiel. Wie beim Fußball, und doch so viel mehr.

Ihr schwerster Fight liegt hoffentlich schon hinter ihnen. Elf Kinder aus Coroata/ Brasilien blicken im Deutschland- Trikot in eine hoffnungsfrohere Zukunft. Alle haben gerade eine Operation überstanden, die gleichzeitig der Weg in ein neues Leben ist. Großen Anteil hat daran Mesut Özil. Der Star der deutschen Nationalelf erklärte sich bereit, die Kosten für die Operationen der elf Kindern zu übernehmen. Und bildete so seine ganz eigene „Elf“ – aus glücklichen Kindern. „Ich bin schon ein bisschen stolz, dass dies so gut geklappt hat“, sagt Özil.

Verantwortlich für die Operationen war freilich ein anderer: ein Münchner. Dr. Stefan Hessenberger heißt er. Zusammen mit seinem Interplast- Team und der Hilfsorganisation Bigshoe hat der Gesichtschirurg eingegriffen. „Die Operationen sind notwendig, um die Entstellungen im Gesicht zu beseitigen. Nur dadurch können die Kinder sprechen lernen und problemlos essen und trinken“, sagt der Arzt zur AZ. Gaumen-Spalten, Verbrennungen oder Verkrüppelungen operiert er. Und das seit bereits 22 Jahren. Jedes Jahr. Ehrenamtlich.

In diesem Jahr, dem der WM, erlebt er jedoch eine Besonderheit: die Hilfe eines Weltstars. „Das ist eine großartige Unterstützung für unsere Arbeit, vor allem weil er viele weitere Spender dazu aufruft, hier ebenfalls Paten für eine dringende Operation bei einem hilfsbedürftigen Kind zu werden. Özil hat sich sehr Freude, als er von uns erfahren hat, dass „seine Elf“ die Operationen gut und erfolgreich überstanden hat. Viele Kinder warten seit Jahren auf solche Operationen“, sagt er.

„Özil wollte unbedingt, dass die WM nicht nur ein Fußballspektakel wird, sondern auch etwas für kranke Kinder im Veranstalterland getan wird. Das hat mich beeindruckt“, sagt der Chirurg, der 2014 bereits über 100 Kinder operiert hat. Und das unter Umständen, die für Europäer schwer vorstellbar sind: „Coroata ist brasilianische Provinz im nordöstlichen Bundesstaat Maranhao, dem ärmsten des Landes. Hier ist es noch ein Dritte-Welt-Land. Dementsprechend groß sind die Armut und das Elend“, sagt er. „OP-Saal und OP-Technik sind nicht mit der in Deutschland zu vergleichen.“ Dennoch: Für die Kinder ist es die einzige Chance. „Hier im Dschungel Brasiliens hätten diese Kinder keine andere Hilfe bekommen. Hier gibt es keine Ärzte und Einrichtungen, und um in die Metropolen Brasiliens zu fahren, fehlt den Familien das Geld.“

Fest steht: Das, was Hessenberger täglich in Brasilien erlebt, hat nichts mit gefüllten, bunten Fußballstadien zu tun. Er erlebt die Schattenseite des Landes. Umso glücklicher ist er, dass er seinen Anteil leisten kann – oft mit Happy End. „Für uns ist es ein ganz tolles Gefühl, dass wir gemeinsam mit den Eltern im Urwald am kleinen Fernseher Spiele anschauen können – mit den operierten Kindern in deren Armen.“

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