Özil als Schreckgespenst
Mesut Özil ist bei Real Madrid zu einem Schreckgespenst für den Lokalrivalen Atlético geworden. Im Madrider Lokalderby erzielte der deutsche Fußball-Nationalspieler erneut einen Treffer und hatte wesentlichen Anteil am 2:1-Sieg der "Königlichen" im Calderón-Stadion des Nachbarvereins.
Madrid (dpa) - Özil hatte schon in der Hinrunde und im Pokal zwei Tore gegen die Rot-Weißen erzielt. Mit dem hart erkämpften Derbysieg wahrte Real seine Titelambitionen in der spanischen Liga. Die Madrilenen (73 Punkte) liegen neun Spieltage vor Saisonschluss fünf Punkte hinter dem FC Barcelona (78) zurück, der gegen den FC Getafe ebenfalls mit 2:1 gewann.
"Özil scheint in die Fußstapfen des zum FC Schalke 04 gewechselten Raúl zu treten", schrieb das Sportblatt "Marca". "Sonst war immer der frühere Real-Kapitän ein Alptraum für Atlético gewesen." Der Franzose Karim Benzema hatte den Rekordmeister in der 11. Minute in Führung gebracht, Özil (32.) erhöhte auf 2:0. Atlético kam erst in der Schlussphase durch den überragenden Sergio "Kun" Agüero zum Anschlusstor.
"Ich kann meine Mannschaft nur beglückwünschen", sagte Real-Trainer José Mourinho. "Die Spieler waren nach den Strapazen in der Champions League fast tot." Özil, der in der ersten Halbzeit abgesehen vom Torerfolg blass geblieben war, mobilisierte nach der Pause neue Kraftreserven und leitete mehrere Konter ein. "Er ist ein Fußball-Artist, der seine Künste (anders als der Superstar Cristiano Ronaldo) ganz in den Dienst der Mannschaft stellt", lobte das Sportblatt "As" den Ex-Bremer.
Auf Ronaldo muss Real vorerst verzichten. Beim Stürmer ist eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel neu aufgebrochen. Zunächst fehlt der ehemalige Weltfußballer seinem Heimatland Portugal in den Länderspielen gegen Chile und Finnland. Sein Einsatz für Madrid im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League am 5. April gegen Tottenham Hotspur ist fraglich.
Die "Königlichen" mussten sich auch bei ihrem Torwart Iker Casillas bedanken, der mit mehreren Glanzparaden verhinderte, dass Reals Erfolgsserie gegen den Lokalrivalen nach zwölf Jahren riss. Die Weißen verloren zuletzt im Jahr 1999 ein Derby gegen Atlético.
Der FC Barcelona hatte mit dem Madrider Vorstadtclub FC Getafe überraschend viel Mühe. Der Titelverteidiger ging im Camp-Nou-Stadion durch Dani Alves (17.) und Bojan Krkic (50.) zwar mit 2:0 in Führung, musste aber nach dem Anschlusstor von Manu del Moral (87.) noch um den Sieg zittern.