Nur 2:2 - Weltmeister offenbart viele Schwächen

Mit verändertem Personal und einer neuen taktischen Ausrichtung hat Weltmeister Deutschland beim 2:2 (1:1) gegen den ersatzgeschwächten Asienmeister Australien einen klassischen Fehlstart ins neue Länderspieljahr hingelegt.
SID |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Lukas Podolski (r) jubelt über seinen Treffer zum 2:2 mit seinem Teamkollegen Max Kruse.
dpa Lukas Podolski (r) jubelt über seinen Treffer zum 2:2 mit seinem Teamkollegen Max Kruse.

Joachim Löws Experimente sind zunächst einmal gescheitert: Mit verändertem Personal und einer neuen taktischen Ausrichtung hat Weltmeister Deutschland beim 2:2 (1:1) gegen den ersatzgeschwächten Asienmeister Australien einen klassischen Fehlstart ins neue Länderspieljahr hingelegt.

Kaiserslautern - Ausgerechnet der zuletzt hart kritisierte Lukas Podolski bewahrte die DFB-Elf mit seinem Ausgleichstreffer (81.) acht Minuten nach seiner Einwechslung vor einer Blamage.

Bei ihrem ersten Auftritt 2015 offenbarte die Mannschaft von Bundestrainer Löw vier Tage vor ihrem ersten Pflichtspiel nach der Jahreswende am Sonntag in Tiflis gegen Georgien in allen Mannschaftsteilen große Schwächen. Den letzten Vergleich mit Deutschland hatten die Socceroos am 29. März 2011 in Mönchengladbach sogar noch 2:1 gewonnen.

Der Dortmunder Marco Reus (17.) hatte die DFB-Elf im mit 47.106 Zuschauern ausverkauften Fritz-Walter-Stadion in Führung gebracht. James Troisi (40.) und Mile Jedinak (50.) sorgten dann aber mit ihren Treffern für lange Gesichter bei den Gastgebern.

"Wir haben nur zum Teil umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben. Das war sicher nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Wir wissen in der EM-Qualifikation um den Ernst der Lage, aber es muss sich keiner um uns Sorgen machen", sagte Ersatzkapitän Sam Khedira selbstkritisch nach der Match im ZDF.

Löw hatte in der Startelf etwas überraschend auf den erstmals seit dem WM-Triumph im Kader stehenden neuen Kapitän Bastian Schweinsteiger verzichtet. Stattdessen führte Khedira die Mannschaft aufs Feld - wie beim 1:0 gegen Spanien zum Jahresabschluss 2014. Der Real-Profi leitete mit einem Ballgewinn und einem Sprint über das halbe Spielfeld das 1:0 ein. Reus drückte den Ball nach Khediras Pass am Fünfmeterraum und am Rande des Abseits ins Tor.

Zuvor hatte die mit sechs Weltmeistern gestartete DFB-Elf bereits große Probleme. In der vor der Pause defensiven Dreierkette mit Rückkehrer Holger Badstuber klafften Lücken, die Australien zu guten Chancen nutzte. Der Ingolstädter Mathew Leckie (9.) und Nathan Burns (14.) verfehlten das von Ron-Robert Zieler anstelle des angeschlagenen Manuel Neuer gehütete deutsche Tor.

Nach einer Viertelstunde kam Deutschland, angetrieben vom auffälligen Rückkehrer Ilkay Gündogan und dem starken Reus, zu ersten Gelegenheiten. Reus, der mit Kumpel Mario Götze eine Doppelspitze bildete, vergab nach seinem achten Länderspieltor alleinstehend vor Australiens Torwart Mathew Ryan das mögliche 2:0 (23.). Auch der junge Kölner Jonas Hector, der im linken Mittelfeld zum Einsatz kam, hätte erhöhen können (27.).

Die deutsche Elf hatte das Geschehen anschließend scheinbar unter Kontrolle, blieb jedoch anfällig bei schnellen Gegenstößen der Gäste, von denen Troisi einen per Kopf zum nicht unverdienten Ausgleich nutzte. Das erstmals in dieser Formation aufgebotene deutsche Abwehrtrio, dem zudem Benedikt Höwedes und Shkodran Mustafi angehörten, wirkte auch in dieser Szene alles andere als sattelfest. Auch Löws Hoffnung, den Gegner mit zwei zusätzlichen Spielern im Mittelfeld (Hector und Karim Bellarabi) verstärkt unter Druck setzen zu können, erfüllte sich nur bedingt.

Nach der Pause beendete Löw beide Experimente. Zum einen stellte er wieder auf eine Viererkette mit den Außen Sebastian Rudy und Hector um. Mustafi rückte für Badstuber, der zur Pause in der Kabine blieb, in die Innenverteidigung. Zum anderen agierte Götze nach Wiederanpfiff als einzige Spitze. Doch auch diese Umstellungen waren nicht von Erfolg gekrönt.

Im Gegenteil: Auch als Vierkette agierte die deutsche Defensive vogelwild, was Mile Jedinak fünf Minuten nach der Pause gnadenlos ausnutzte. Bei seinem Freistoß war Zieler machlos. Kurz darauf hatte Australiens Kapitän Troisi noch eine gute Möglichkeit, auf 3:1 zu erhöhen. Anschließend hatte Bellarabi noch gute Möglichkeiten für die Gastgeber, unter dem Strich war die Vorstellung des Weltmeisters aber zu dürftig, um die konterstarken Australier ernsthaft in Gefahr zu bringen - bis Joker Podolski den Ball aus kurzer Distanz nach Vorarbeit von André Schürrle über die Torlinie bugsierte.

Beste deutsche Spieler waren Gündogan und Reus, bei den Gästen überzeugten Troisi und Jason Davidson. Am Sonntag (18.00 Uhr/RTL) trifft die DFB-Auswahl im Rahmen der EM-Qualifikation in Tiflis auf Georgien.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.