Niersbach und FIFA-Medizinchef: Ja zu viertem Einwechselspieler

Die größten Taktikfüchse unter den Trainern hätten gerne fliegende Wechsel im Fußball, um besser reagieren zu können. Diese Revolution steht nicht an, aber der vierte Einwechselspieler ist ein Thema.  
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DFB-Präsident Wolfgang Niersbach fordert die Einführung eines vierten Einwechselspielers.
dpa DFB-Präsident Wolfgang Niersbach fordert die Einführung eines vierten Einwechselspielers.

Die größten Taktikfüchse unter den Trainern hätten gerne fliegende Wechsel im Fußball, um besser reagieren zu können. Diese Revolution steht nicht an, aber der vierte Einwechselspieler ist ein Thema.

Frankfurt/Main - Auch wegen des Knockouts von Christoph Kramer im WM-Finale gibt es bei der FIFA Überlegungen, einen vierten Einwechselspieler einzuführen. "Ich persönlich bin der Meinung, dass ein vierter Spielerwechsel im Falle einer Verlängerung erlaubt werden sollte", sagte der Belgier Michel D'Hooghe, Mitglied des Exekutivkomitees und Medizinchef des Fußball-Weltverbandes (FIFA), der "Welt am Sonntag". Mit vier statt den bislang erlaubten drei Wechseln könnte ein besserer gesundheitlicher Schutz der Profis erreicht werden.

Auch DFB-Chef Wolfgang Niersbach sprach sich in der Zeitung dafür aus. "Nach den Erfahrungen bei der WM bin ich für eine solche Regelung. Das Turnier in Brasilien mit den extremen klimatischen Bedingungen hat gezeigt, dass es in der Verlängerung an die Grenzen der Belastung gehen kann. Wenn man gesehen hat, wie viele Spieler Probleme mit Krämpfen hatten, stellt sich die Frage, wer dann noch Elfmeter schießen soll", sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Auch die Technical Study Group (TSG) der FIFA hatte während der WM über einen vierten Auswechselspieler diskutiert.

Kramer war im Endspiel von Rio de Janeiro nach einem Zusammenprall mit dem Argentinier Ezequiel Garay in der ersten Halbzeit benommen, hatte aber noch fast eine Viertelstunde weitergespielt und konnte sich später nicht an das Spiel erinnern. Auch andere Akteure hatten bei dem Turnier verletzt weitergespielt, der Belgier Anthony Vanden Borre in der Partie gegen Südkorea sogar mit einem Wadenbeinbruch.

1967 durfte im Fußball erstmals ein verletzter Spieler pro Mannschaft ersetzt werden. Seit 1968 dürfen zwei Akteure ausgewechselt werden, seit 1994/95 zwei Feldspieler und ein Torhüter. Seit 1995 gilt die heutige Regel. Verändern kann diese nur das International Football Association Board (IFAB), das Anfang 2015 wieder tagt.

Während Deutschland 1954 und 1974 nur mit jeweils elf Spielern das WM-Finale bestritten hatte, war 1990 Stefan Reuter eingewechselt worden. Beim 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Argentinien im Maracanã brachte Bundestrainer Joachim Löw noch André Schürrle (für Kramer), den späteren Torschützen Mario Götze und Per Mertesacker.

 

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