Neymar gegen Rodríguez: Duell der Jungstars im Viertelfinale

Brasilien brauchte Glück und Torwart Júlio César, Kolumbien hatte "King James" Rodriguez. Am Freitag kommt es zum Duell.  
SID |
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Duell der Jungstars.
dpa Duell der Jungstars.

Brasilien brauchte Glück und Torwart Júlio César, Kolumbien hatte "King James" Rodriguez. Am Freitag kommt es zum Duell.

Rio de Janeiro  –  Brasilien feierte noch völlig losgelöst sich selbst und seinen weinenden Helden Júlio César, da kündigte Kolumbiens neuer "König" schon seinen nächsten Raubzug an. "Wir werden auf den Platz gehen, um zu gewinnen", sagte "King" James Rodríguez, der Kolumbien beim 2:0 (1:0) gegen Uruguay unter die Top Acht geschossen hatte, mit Blick auf das Viertelfinale gegen die Seleção am Freitag.

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Dass Brasilien dem Shooting Star des Turniers in Fortaleza überhaupt gegenübertreten darf, hat es vor allem einem Mann zu verdanken: Torhüter César. Dabei sah der nach dem 3:2 i.E. gegen Chile überhaupt nicht aus wie ein Held. Die Augen verquollen, die Wangen errötet, stammelte der 34-Jährige tränenerstickt: "Ich will den Pokal küssen und in den Arm nehmen – genau wie 200 Millionen Brasilianer." Der Traum vom sechsten WM-Titel Brasiliens lebt – dank Julio César.

"Wir haben versprochen, den Titel zu holen. Und Versprechen muss man halten. Noch sind drei Schritte zu gehen, um den Himmel zu erreichen", sagte Trainer Luiz Felipe Scolari. César wusste einstweilen nicht, wie ihm geschah. "Vor vier Jahren war ich der Buhmann", sagte er. Nach dem WM-Aus der Brasilianer 2010 gegen die Niederlande (1:2) stand er wegen eines Patzers am Pranger: "Nur Gott und meine Familie wissen, was ich seitdem durchgemacht habe."

Bis zuletzt waren die Zweifel an César, der inzwischen beim FC Toronto spielt, riesig. César antwortete mit seinen Paraden. "Er hat allen das Maul gestopft und gezeigt, dass er es noch kann", sagte Superstar Neymar, der den entscheidenden Elfmeter aufreizend lässig verwandelt hatte, mit zufriedenem Grinsen. Doch Brasilien hatte sich schwer getan gegen aggressive Chilenen. Nach dem 1:0 von David Luiz (18.) und dem Ausgeleich von Alexis Sanchez (32.) musste letztlich César das enge Duell entscheiden.

Ganz anders Kolumbien. Rodríguez und Co. waren Uruguay lange klar überlegen, der Jungstar krönte seine herausragende Leistung mit seinen WM-Treffern Nummer vier und fünf. "Er ist ein Talent wie Messi, Maradona, Suárez", sagte Uruguays Trainer Óscar Tabárez. Suárez fehlte den "Urus" nach seiner Beißattacke gesperrt – und so war die Bühne frei für Rodríguez, den viele für den besten WM-Spieler halten. Noch stärker als Neymar. In Fortaleza stehen sich die beiden nun gegenüber.

Rodríguez will nach dem historischen Einzug in die Runde der letzten Acht mehr. "Ich habe keine Angst, spüre keinen Druck. Für uns soll das noch nicht das Ende der Reise sein. Wir wollen den Titel", sagte der 22-Jährige mit dem Jungengesicht. Er selbst ist trotz seiner Jugend reif dafür, das bewies er mit seinen Treffern (28., 50.), das erste ein Traumtor, wie es Pelé oder Diego Maradona an ihren besten Tagen nicht hätten schöner schießen können.

"Dieses Tor wird nie vergessen werden. Das war pure Magie", schrieb die kolumbianische Zeitung El tiempo über den ersten Streich des Mannes, den sie "Crack, Phänomen und hochbegabt" nannte. "Es gehen uns die Adjektive aus für dich", fügte das Blatt an. El espectador sah einen Treffer von solcher Schönheit, "dass er in eine Kunstausstellung gehört".

Am Freitag möchte Rodríguez seine Sammlung erweitern.

 

 

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