Nagelsmann tobt wegen Schiedsrichter: "Das ist Themaverfehlung"
Tatsächlich hätte das Spiel um Platz drei in der Stuttgarter Arena eine andere Wendung nehmen können, nach einem 1:1-Ausgleich Richtung DFB-Team ausschlagen können.
Es ging um den robusten Zweikampf zwischen Mittelstürmer Niclas Füllkrug und dem Franzosen Adrien Rabiot in der 53. Minute. Der eingewechselte Deniz Undav hatte kurz danach das 1:1 erzielt, doch der slowakische Schiedsrichter Ivan Kruzliak nahm den Treffer nach Sichtung der Videobilder wieder zurück.
Sehr zum Ärger von Bundestrainer Julian Nagelsmann, der direkt nach dem 0:2-Endstand bei RTL tobte: "Es ist ein Regelverstoß vom Schiedsrichter. Er steht zwei Meter daneben, hat einen super Blick und beurteilt die Szene als kein Foul. Dann geht er raus und guckt sechs Minuten Video. Das ist Themaverfehlung, keine klare Fehlentscheidung." Und weiter: "Das ist nicht der Sinn des VAR."
Zum ebenfalls nach Videostudium zurückgenommenem Elfmeter (kein Foul, sondern eine Schwalbe von Karim Adeyemi nach einem leichten Schubser) sagte er: "Kein Elfmeter, aber auch keine Schwalbe." Der BVB-Stürmer sah Gelb. Nagelsmann wünschte sich "mehr Fingerspitzengefühl" und erklärte: "Das Schlimme ist: Der Schiedsrichter tut mir leid, weil er ent. . . sich - es gibt ein deutsches Wort, das will ich nicht sagen. Jeder merkt, der entscheidet sowieso nichts mehr, weil der nur zum Videogucken geht."
Nagelsmann über Wagner-Abschied: "Wir geben ihn ungern ab"
Alles Ärgernisse rund um das letzte Länderspiel von Assistenztrainer Sandro Wagner. Der 37-jährige Münchner hat beim FC Augsburg seinen ersten Job als Cheftrainer in der Bundesliga unterschrieben und verlässt nach mehr als eineinhalb Jahren das DFB-Trainerteam. "Sandro hat es sehr, sehr gut gemacht. Wir geben ihn ungern ab", lobte ihn sein Chef und Nagelsmann und erklärte: "Er hat einen guten Draht zu den Spielern gehabt. Ich habe von Anfang an gewusst, dass diese Zusammenarbeit endlich ist, dass Sandro Cheftrainer werden will. Und er ist schon auch ein Alphatier, der Cheftrainer sein muss von seinen Charakterzügen. Er wird einen guten Job machen in Augsburg, da bin ich mir sicher."
Wagners Nachfolger wird der frühere Hoffenheim-Profi Benjamin Hübner (35), auch ein Ex-Spieler von Nagelsmann, "er kennt die Inhalte, hat ein Kabinengespür, ist ein toller Charakter, hat einen sehr guten Humor und ein sehr gutes Gefühl für Fußballspieler - das ist das, was wir brauchen."
Nagelsmann lobt und tadelt Reporter nach Frankreich-Pleite
Er tobte, er lobte - und tadelte, verpackt in ein Kompliment. Als ein Reporter den Bundestrainer zu Beginn der Pressekonferenz in der Fragestellung siezte, antwortete Nagelsmann: "Vorneweg, weil es mir gerade auffällt. Sie sagen immer: Herr Nagelsmann - das finde ich gut. Tatsächlich, wirklich gibt’s mal ein Kompliment." Wie nett, eine Eins mit Sternchen also. Herr Nagelsmann weiter: "Vielen sagen immer Julian, obwohl ich sie gar nicht kenne. Deshalb find’ ich das gut, auch wenn ich da nicht so eitel bin." Wirklich nicht?