Muckis, Mittelmaß - und Ribéry hat Rücken

Der WM-Check: Italien mit Balotelli überzeugt nur optisch, Portugal schwächelt, Robben hadert und Frankreich bangt um den Bayern.
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London - Der Countdown läuft. Zehn Tage noch, dann geht es in Brasilien endlich um das begehrteste Metall der Welt, den WM-Pokal. Wer wird sich nach dem Turnier das Weltmeistersternchen aufs Trikot sticken lassen können, wird erstmals eine europäisches Team bei einer WM in Südamerika triumphieren oder sind wieder Brasilien oder Argentinien dran? Sorgen gar die Afrikaner für die große Fußball-Revolution? Hier ein kleiner Check.

ITALIEN: Zum Glück hat die Squadra Azzurra das Fußball-enfant-terrible Mario Balotelli in seinen Reihen. Sonst würden die Italiener jetzt schon tragische Arien anstimmen. Beim schwachen Auftritt im Test gegen Irland verloren sie Kapitän Riccardo Montolivo mit einem Schienbeinbruch. „Wir sind alle geschockt“, sagte Nationalcoach Cesare Prandelli. Alle bis auf Balotelli. Er redet Italien zum Weltmeister groß. „Wir sind besser als vor zwei Jahren“, sagte Balotelli. Damals scheiterte Italien im Finale an Spanien. Vor Auftaktgegner England hat er kaum Respekt: „Sie sind kein richtiger Gegner“, sagte er der „Daily Mail“. Zudem präsentierte er wieder seinen Muskelköper in der Öffentlichkeit. Für deutsche Fans spätestens seit dem Halbfinal-Aus 2012 ein Albtraum-Anblick. Italien also toll, Balotelli am tollsten. Auf die Frage, wer der schönste, coolste, beste Spieler Italiens ist, sagte er: „Ich.“ Fazit: Große Worten, noch fehlen Taten.

PORTUGAL: Deutschlands Auftaktgegner am 16. Juni bewies beim uninspierierten 0:0 gegen Griechenland, dass sie eben nur ein Ein-Mann-Team sind. Mit Superstar Cristiano Ronaldo eine Macht, ohne ihn Mittelmaß. Gegen Griechenland fehle er aufgrund seiner muskulären Probleme, ob er fit wird, ist die Frage aller Fragen. „Wir gehen kein Risiko ein. Wir könnten die WM auch ohne ihn spielen“, sagte Nationalcoach Paulo Bento. Fazit: Ronaldo ist und bleibt Portugals Fado (Schicksal).

GHANA: Am 21. Juni ist das afrikanische Team Gegner der Löw-Truppe. Doch bei Ghana steht die Null. Vorne! Beim 0:1 gegen die Niederlande blieb das Team von Coach Kwesi Appiah zum vierten Mal in Folge ohne Torerfolg. „Wir haben nicht so schlecht gespielt“, sagte Appiah. Nicht so schlecht, aber nicht gut. Fazit: Der Staatsauftrag von Präsident John Dramani Mahama, den Titel zu holen, scheint das Team zu lähmen.

NIEDERLANDE: Robin von Persie schoss Holland gegen Ghana in der 5. Minute zum Sieg, danach lief aber bei den Oranje-Kickern, die ohne Rafael van der Vaart bei der WM auskommen müssen, nichts mehr. „Dem Spiel fehlte Qualität“, sagte Bayern-Star Arjen Robben, der aber genau wie van Persie bei der WM gesetzt ist. Jan-Klaas Huntelaar wird wohl nur Bankdrücker. Bondscoach Louis van Gaal stellt sein System dauernd um. Fazit: Viel Luft nach oben.

FRANKREICH: Was bei Portugal Ronaldos Oberschenkel ist bei Frankreich Franck Ribérys Rücken. Der Bayern-Star musste vor dem WM-Test gegen Paraguay (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht begonnen) ins Krankenhaus. „Bei Franck gibt es ein Problem am Rücken, das mindestens bereits seit Wochen besteht“, sagte Nationaltrainer Didier Deschamps. „An die Nominierung eines Ersatzmannes denke ich heute nicht nach. Wir tun alles, um eine Lösung zu finden – und es gibt eine.“ Fazit: Ohne Ribéry ist Frankreich nur halb so stark.

SPANIEN: Der Welt- und Europameister strebt den vierten großen Titel in Serie an. Nationaltrainer Vicente del Bosque nominierte den verletzten Luis Costa, Star von Meister Atletico, dafür verzichtete er in der Abwehr auf Reals Caravaja. „Wir wissen, wie man siegt“, so Reals Sergio Ramos. Fazit: Auch wenn die Iberer den Zenit überschritten haben, sie sind eine Bank.

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