Matthäus: So gefährlich sind die Serben

Der frühere Trainer von Partizan Belgrad warnt vor dem DFB-Gegner: „Sie sind gleichwertig“
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Ein Bekannter aus der Bundesliga: Dortmund-Verteidiger Neven Subotic (M.) beim Training Serbiens.
dpa Ein Bekannter aus der Bundesliga: Dortmund-Verteidiger Neven Subotic (M.) beim Training Serbiens.

Der frühere Trainer von Partizan Belgrad warnt vor dem DFB-Gegner: „Sie sind gleichwertig“

Herr Matthäus, der WM-Start für Serbien verlief schlecht – 0:1 gegen Ghana, eine schwache Leistung und ein Platzverweis?

LOTHAR MATTHÄUS: Serbien hat auch Pech gehabt – und dann zu wenig Geduld. Sie wollten zu viel im ersten Spiel.

Was dürfen wir gegen Deutschland erwarten?

Sicher eine andere serbische Mannschaft. Eine, die um ihre letzte Chance kämpft.

Klingt, als hielten Sie dennoch viel von Serbien...

Ich kenne bestens ausgebildete Fußballer, die technisch einiges drauf haben. Die Qualität der Liga hat allerdings gelitten, seit das Land eigenständig wurde. Mit Partizan und Roter Stern haben sich zwei Mannschaften heraus kristallisiert, die vor allen anderen stehen. Viele Serben spielen bei Topklubs im Ausland. Vor allem das hat zu einer gewissen Weiterentwicklung geführt.

Inwiefern?

Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Fußball ein Mannschaftssport ist. Früher haben einige mehr auf sich selbst geschaut. Einen Hinweis auf den Wandel haben wir in der Qualifikation bekommen, als sich Serbien klar vor Frankreich qualifiziert hat. Serbien gehört zu den besseren Teams des Weltfußballs.

Das heißt, Serbien könnte zu einem echten Problem für die DFB-Mannschaft werden?

Nicht nur Serbien, auch Ghana wird nicht einfach. Ich gehe von einem Dreikampf um die beiden Plätze fürs Achtelfinale aus. Serbien betrachte ich als gleichwertigen Gegner.

Wo liegen Serbiens Stärken?

Die liegen in der individuellen Klasse der Spieler, die Trainer Radomir Antic zu einer Einheit geformt hat. In der Abwehr Vidic von Manchester United und der Dortmunder Subotic sowie Ivanovic vom FC Chelsea, im Mittelfeld Stankovic von Inter Mailand, im Angriff Zigic vom FC Valencia. Serbien will nicht noch einmal so schwach abschneiden wie 2006, als sie in der Vorrunde scheiterten.

Sie haben bei Partizan Belgrad als Trainer gearbeitet. Was bedeutet eine solche WM-Teilnahme für die Menschen in Serbien?

2010 ist die erste WM, die man als Serbien spielt, wobei das 2006 nicht viel anders war, als man zusammen mit Montenegro antrat. Die Serben sind stolz auf ihre Mannschaft. Als wir es 2003 mit Partizan bis in die Champions League schafften, hat das ganz Serbien berührt. Nach den jahrelangen Problemen durch Krieg und Sanktionen bedeutet sportlicher Erfolg viel.

Was muss Löws Team tun, um Serbien zu schlagen?

Deutschland kann nur über die Mannschaft zum Erfolg kommen. Serbien darf man nicht ins Spiel kommen lassen, sie mögen kein körperbetontes Spiel.

Interview: Oliver Trust

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