Manchester gewinnt Finale gegen Chelsea

Michael Ballack hat mit dem FC Chelsea den Champions-League-Sieg verpasst. Der deutsche Nationalspieler musste sich mit seinem Londoner Club am Abend Manchester United im Elfmeterschießen mit 5:6 geschlagen geben.
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Christian Ronaldo jubelt: Manchester hat die Champions League gewonnen.
dpa Christian Ronaldo jubelt: Manchester hat die Champions League gewonnen.

Michael Ballack hat mit dem FC Chelsea den Champions-League-Sieg verpasst. Der deutsche Nationalspieler musste sich mit seinem Londoner Club am Abend Manchester United im Elfmeterschießen mit 5:6 geschlagen geben.

Edwin van der Saar, der niederländsiche Schlussmann von Manchester United, parierte im rein englischen Finale gegen den FC Chelsea im Moskauer Luschniki-Stadion den entscheidenden Strafstoß von Nicolas Anelka und sorgte für den 6:5 (1:1, 1:1)-Erfolg der Red Devils im Elfmeterschießen. Ballack hatte Verantwortung übernommen und den ersten Chelsea-Strafsoß verwandelt, doch der Lohn blieb aus.

In der ersten Halbzeit hatte Cristiano Ronaldo (27.) «ManU» in Führung gebracht. Frank Lampard (45.) war der letztlich nutzlose Ausgleich für Chelsea gelungen. Chelsea-Stürmer Didier Drogba sah wegen einer Backpfeife gegen Nemanja Vidic (116.) die Rote Karte. Im Elfmeterschießen verfehlten auch Cristiano Ronaldo und John Terry das Ziel.

Zehn Tage nach dem Gewinn der Meisterschaft in England feierte «ManU» unter Rekordtrainer Sir Alex Ferguson im strömenden Regen in den frühen Morgenstunden Moskauer Ortszeit den zweiten Saisontitel, während sich Chelsea wieder in die traurige Rolle des glücklosen Verlierers fügen musste. Ballack verpasste damit erneut seinen großen Traum von einem internationalen Titel und reist wie schon 2002 mit einer Champions-League-Finalniederlage im Gepäck zur Nationalmannschaft und zur EM. Vor sechs Jahren hatte er mit Bayer Leverkusen vor der WM das Endspiel um Europas wertvollste Vereinstrophäe gegen Real Madrid verloren.

Manchesters Erfolg ist der elfte eines englischen Teams im Meister-Wettbewerb. Der dritte Erfolg von «ManU» nach 1968 und dem Drama von Barcelona gegen den FC Bayern vor neun Jahren ist für den Verein laut Sponsoren-Angaben 110 Millionen Euro wert. Cristiano Ronaldo konnte sich nicht nur über den Siegerpokal freuen - er erzielte auch seinen 42. Saisontreffer insgesamt und sicherte sich mit Treffer Nummer acht in der Champions League den Spitzenrang in der Torjäger-Rangliste. Ryan Giggs wurde kurz vor Ende der regulären Spielzeit eingewechselt und überholte mit seinem 759. Einsatz für «ManU» Vereinslegende Bobby Charlton als Rekordhalter.

Bei englischem Wetter lieferten sich die derzeit besten Mannschaften aus dem Mutterland des Fußballs auf dem neuverlegten Naturrasen des Luschniki-Stadions nur in der Anfangsphase den System- Kampf. In taktischen Stellungen verhaftet lauerten beide Teams auf den möglicherweise fatalen ersten Fehler des Gegners. Im Kampf zwischen der Schönen («ManU») und dem Biest (Chelsea), wagte Manchester dabei wie erwartet einen Tick mehr Initiative. Owen Hargreaves, der bei Manchester überraschend den Vorzug vor dem Südkoreaner Ji-Sung Park erhalten hatte, versuchte, den am Vortag im Training angeschlagenen Ashley Cole unter Druck zu setzen. Ballack beschränkte sich in der Anfangsphase auf seine Aufgabe - streng nach der Chelsea-Doktrin: Sicherheit zuerst. «ManU»-Dribbelstar Cristiano Ronaldo brauchte eine Viertelstunde Anlaufzeit, um dann mit einem Flankenlauf ein erstes Achtungszeichen zu setzen. Zwölf Minuten später schlug er eiskalt zu. Nach einer Flanke von Wes Brown köpfte er sein Team in Front. Chelsea änderte seine zurückhaltende Taktik trotz Rückstands nicht merklich. Nur einmal geriet Manchester in Gefahr, als Rio Ferdinand und Edwin van der Sar mit vereinten Kräften Ballack (34.) von einem Kopfball abhalten konnten. Der Gegenzug war tolle Konter-Kunst über drei Stationen: Wayne Rooneys Pass nahm Cristiano Ronaldo auf, nach dessen Flanke zwangen Carlos Tevez und Michael Carrick Chelsea-Keeper Petr Cech zu einer Doppel-Glanzparade.

Manchester hatte das Spiel nun im Griff. Doch das Glück war Chelsea noch hold. Ein Schuss von Michael Essien wurde doppelt abgefälscht, van der Sar rutschte zudem noch aus und Lampard schob dankend zum schmeichelhaften Ausgleich ein. Die zweite Halbzeit begann wieder bei Null. Und Chelsea war plötzlich präsenter, zeigte seine ganze Dynamik und ließ kein Kombinationsspiel von Manchester mehr zu. Auch Ballack war nun deutlich engagierter und zeigte auch mit seiner Körpersprache: «Ich will den Titel». Pech hatte Chelsea, dass Didier Drogba (78.) und Lampard (94.) nur den Pfosten trafen. Im Elfmeterschienßen wurde dann van der Sar zum Helden für das jubelnde Manchester United.

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