Luxemburg-Trainer ist ein alter Bekannter – 2018 sorgte sich ganz Deutschland um ihn

Luxemburgs Nationaltrainer Jeff Strasser ist ein alter Bekannter aus der Bundesliga – mit Bundestrainer Julian Nagelsmann paukte er 2015/16, in der Saison 2017/18 sorgte sich plötzlich ganz Deutschland um ihn.
von  Patrick Strasser
Luxemburgs Nationaltrainer Jeff Strasser (r.) im Gespräch mit Laurent Jans.
Luxemburgs Nationaltrainer Jeff Strasser (r.) im Gespräch mit Laurent Jans. © IMAGO/Gerry Schmit

Rote Teufel und Rote Löwen – das Fußballerleben von Jeff Strasser ist geprägt vom 1. FC Kaiserslautern und der Nationalmannschaft Luxemburgs. Im August übernahm der 51-Jährige das Aushängeschild seines Heimatlandes und fordert am Freitag (20.45 Uhr, ARD) den großen Nachbarn Deutschland in der WM-Qualifikation heraus. Und damit auch Julian Nagelsmann (38), einen ehemaligen Klassenkameraden.

Er habe den heutigen Bundestrainer beim Fußballlehrer-Lehrgang 2015/16 "als sehr sympathischen Menschen" kennengelernt, "mit dem man sich gut unterhalten konnte", meinte Strasser. Er freue sich, "ihn am Freitag wiederzusehen", stellte jedoch klar: Zu einem "Klassentreffen" komme er nicht nach Sinsheim.

Sechs Luxemburger spielen in Deutschland

Sechs in Deutschland tätige Nationalspieler spielen bei Luxemburgs "Roten Löwen", etwa der Augsburger Aiman Dardari (ein Profi-Einsatz). Dagegen ist Danel Sinani, Stammspieler beim FC St. Pauli, gegen Deutschland gesperrt. Der Star der Mannschaft ist Leandro Barreiro von Benfica Lissabon.

Was zeichnet die Auswahl des kleinen Großherzogtums (knapp 700.000 Einwohner) aus, das im September lediglich 0:1 gegen die Slowakei verlor, die kurz zuvor die DFB-Elf in Bratislava mit 2:0 bezwungen hatte? "Viele unserer Spieler haben sich im Ausland weiterentwickelt", erklärt der frühere Bundesliga-Profi Strasser (1999 bis 2002 bei Kaiserslautern, 2002 bis 2006 bei Borussia Mönchengladbach) und ergänzt: "Wir haben ein Gerüst von 30 bis 35 Profis, die in ihren Vereinen wichtige Rollen spielen."

Strasser erlitt 2018 einen Schwächeanfall

Das Land träumt von der erstmaligen Qualifikation für ein großes Turnier. Strasser, der selbst 98 Länderspiele als Innen- oder Linksverteidiger bestritt (sieben Tore) soll’s richten. Sein Rezept gegen das Nagelsmann-Team, das "sehr stark im Ballbesitz und im Gegenpressing" sei: "Wenn man es schafft, dieses Pressing zu überspielen, öffnen sich Räume, die man bespielen kann. Natürlich braucht man auch etwas Spielglück – das muss man sich aber auch erarbeiten."

In Erinnerung geblieben ist Strasser den deutschen Fans auch wegen eines tragischen Zwischenfalls: Als Trainer der Roten Teufel erlitt er im Januar 2018 in der Halbzeitpause einen Schwächeanfall. Schon auf dem Weg in die Kabine klagte der 1,90m-Riese plötzlich über Unwohlsein. Bei der Halbzeitansprache an die Mannschaft wurde der Luxemburger blass, verspürte ein Stechen und Druck in der Brust, dazu kamen Schwindelgefühle. Sofort musste er ins Krankenhaus.

Jeff Strasser wurde 2018 in der Halbzeitpause wegen des Verdachts auf einen Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht.
Jeff Strasser wurde 2018 in der Halbzeitpause wegen des Verdachts auf einen Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht. © Huebner/Ulrich

Das Spiel des FCK in Darmstadt wurde damals wegen des Verdachts auf einen Herzinfarkt abgebrochen, die Diagnose lautete: Herzrhythmusstörungen in Zusammenhang mit einer verschleppten Grippe. Strasser wurde von den Ärzten eine Pause verordnet. Seit August 2018, damals stieg er beim luxemburgischen Klub Fola Esch ein, arbeitet Strasser wieder als Trainer.

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