Lothar Matthäus: Kicken mit dem Diktator

Lothar Matthäus lässt sich in Tschetschenien zu Propaganda- Zwecken einspannen und läuft für den umstrittenen Präsidenten Ramsan Kadyrow auf.
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Der kleine Dicke in der Mitte ist Tschetscheniens Herrscher Ramsan Kadyrow, flankiert von zwei Brasilianern. Auch Lothar Matthäus spielte in Grosny mit.
AP/dpa Der kleine Dicke in der Mitte ist Tschetscheniens Herrscher Ramsan Kadyrow, flankiert von zwei Brasilianern. Auch Lothar Matthäus spielte in Grosny mit.

Moskau -  Haben die das nötig? Der deutsche Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus und ein Allstar-Team aus Brasilien haben sich von Tschetscheniens Diktator Ramsan Kadyrow einspannen lassen. Sie spielten im Stadion von Grosny eine Partie Fußball – und gaukelten so eine Normalität vor, die es in Tschetschenien nicht gibt.

Auf dem Platz standen viele alte Bekannte: Ruud Gullit, der den Fußballclub von Grosny trainiert, die Brasilianer Romario und Dunga sowie Ex-Bayern-Star Giovane Elber. Und auch der Diktator selbst spielte mit – und verschoss zudem zwei fragwürdige Elfmeter.

Beobachter sehen in dem Spaßkick politische Propaganda für den früheren Tschetschenien-Krieger Kadyrow. Menschenrechtler werfen dem kremltreuen Herrscher Folter und Morde vor. Matthäus hielt das von seiner Reise in das Konfliktgebiet nicht ab: Fußball habe nichts mit Politik zu tun, sagte er.

Vor dem Spiel gegen die Brasilianer heizte Kadyrow die Zuschauer in der islamisch geprägten Teilrepublik mit „Allah ist groß“-Rufen auf. Die Begegnung sei ein Geschenk an die Fußballfans in Tschetschenien, sagte der 34-Jährige. Fußballerisch hatte die Partie unterstes Niveau. Immerhin verlor Kadyrow mit seinem Team 4:6. Zwei Tore schoss der Diktator selbst.

 

 

 

 

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