Löws Pflichtenheft

Heute gegen Norwegen steigt das erste Länderspiel in einem turnierlosen Jahr. Viel zu tun gibt’s dennoch.
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"Unser Fokus richtet sich auf die frühzeitige WM-Qualifikation: Bundestrainer Joachim Löw.
dpa "Unser Fokus richtet sich auf die frühzeitige WM-Qualifikation: Bundestrainer Joachim Löw.

DÜSSELDORF - Heute gegen Norwegen steigt das erste Länderspiel in einem turnierlosen Jahr. Viel zu tun gibt’s dennoch.

Ein Sieg mehr und der schöne Urlaub wäre dahin gewesen. Und so hatte das 0:1 im Finale der EM im Sommer 2008 gegen Spanien doch sein Gutes. Aus heutiger Sicht. „Wir freuen uns, im Juni auch mal eine Woche länger Urlaub zu haben“, sagte DFB-Kapitän Michael Ballack. Während Weltmeister Italien oder eben Europameister Spanien zum zweiwöchigen Confederations-Cup im Juni nach Südafrika reisen zu müssen. Fünf Spiele maximal, dazu die Reisestrapazen bei einem mäßig bedeutenden Turnier, da jubelt kein Profi.

2009 ist das Zwischenjahr nach der EM und vor der WM. Doch das Übergangsjahr birgt mehr Probleme und mögliche Turbulenzen als man auf den ersten Blick meinen könnte. Für Bundestrainer Joachim Löw stehen knifflige Aufgaben an, die schon im ersten Testspiel des Jahres am Mittwoch, 20.30 Uhr Uhr/ARD) in Düsseldorf gegen Norwegen evident werden. Was es alles zu tun gilt, für Löw und DFB-Teammanager Oliver Bierhoff:

Michael Ballack reintegrieren

Im Herbst sah es nach einem nicht zu kittenden Bruch zwischen dem Kapitän und dem Bundestrainer aus. Ballack hatte von Löw in einem Interview mehr „Respekt und Loyalität“ für verdiente Nationalspieler eingefordert, also für sich und seinen Kumpel Torsten Frings. Es gab eine heftige Kontroverse – inklusive Versöhnungsgespräch. Doch was blieb hängen? „Nichts", hofft Ballack, auch mit den Spielern, die sein Vorgehen kritisiert hatten, „habe ich schon gesprochen". Ob tatsächlich alles bereinigt ist, wird oder es sich nur um eine Art Waffenstillstand handelt?

Die Balance finden

Schon während und nach der EM hatte Löw ganz bewusst den Konkurrenzkampf, vor allem im Mittelfeld, geschürt und arrivierte Spieler in Frage gestellt. Torsten Frings wurde auf die Bank versetzt und rebellierte. Gegen Norwegen wird Frings spielen dürfen - doch wie pendelt sich das Verhältnis zwischen der Interessengruppe Ballack/Frings sowie den jüngeren, von Löw gepushten Rolfes und Hitzlsperger ein? Der Generationenkonflikt schwelt. Wer zum Einsatz kommen solle, wurde Ballack gefragt? „Ich habe keine Wünsche, wer neben mir im Mittelfeld spielen soll. Das ist die Sache vom Trainer." Brav, Lektion gelernt.

Eine Nummer eins finden

Gegen Norwegen kommt René Adler zu seinem vierten Länderspiel. Doch die unumstrittene Nr. 1 ist der Leverkusener noch nicht, zuletzt zeigte er etwas flatterhafte Leistungen. Tim Wiese (Bremen) überzeugt in nur einer Halbzeit beim 1:2 gegen England. Wie Löw ankündigte, wird Hannovers Robert Enke zum WM-Quali-Doppelspieltag gegen Liechtenstein und in Wales Ende März wieder eingeladen. Bis Ende des Jahres sollte sich Löw festgelegt haben - im Interesse aller.

Quali und Quartier sichern

Trotz der beiden Siege gegen Russland (2:1) und Wales (1:0) und des leichten Programms im Frühjahr ist die Teilnahme in Südafrika noch nicht gesichert. Ballack: „Der Doppelspieltag im Oktober wird sicher entscheidend sein für den Ausgang der Gruppe.“

Dann geht es nach Moskau und gegen Finnland. Beendet das DFB-Team die Gruppe auf Platz zwei, drohen Relegationsspiele gegen einen andern Gruppen-Zweiten. Das Quartier für Südafrika 2010 soll in Johannesburg (Löw: „Klimatisch beste Voraussetzungen") aufgeschlagen werden. Die Stadt steht fest, noch nicht das Hotel. Eile ist geboten. Andere Verbände suchen auch. ps

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