Löw: Keine Zweifel an EM in Frankreich
Für die deutsche Nationalelf tritt der Sport am Dienstag in den Hintergrund. Es gehe darum, "für unsere Werte, unsere Kultur und für Freiheit" einzutreten und "unsere Verbundenheit" zu zeigen.
Barsinghausen - Bundestrainer Joachim Löw zieht die Austragung der EM 2016 in Frankreich trotz der "schrecklichen, entsetzlichen und für uns alle schockierenden Nacht" mit dem Terror von Paris nicht in Zweifel.
"Ich bin sicher, dass die EM in Frankreich stattfinden und die Regierung alles tun wird, um größtmögliche Sicherheit zu garantieren", sagte Löw am Montag in Barsinghausen. Es mache wenig Sinn, jetzt über ein anderes Land zu diskutieren, das könne überall passieren.
Löw und Teammanager Oliver Bierhoff berichteten vor dem Länderspiel am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) in Hannover gegen die Niederlande sehr emotional von den Stunden der Ungewissheit in den Katakomben des Stade de France nach den Anschlägen während der Begegnung mit Frankreich.
#Löw: "Eine großartige Geste der @equipedefrance, dass sie mit uns bis Samstagmorgen im Stadion geblieben ist." #DFBPK
— Die Mannschaft (@
DFB_Team)
16. November 2015
In der Kabine der Weltmeister habe "große Angst und Sorge" geherrscht, sagte Bierhoff. Löw erklärte: "Für uns war's schwer. Eine Gefühlswelt, die sehr durcheinander war. Es war eine gewisse Nervosität, Unruhe und Angst bei vielen zu spüren."
Schon in der Nacht und noch am Morgen nach der körperlich unbeschadeten Rückkehr nach Frankfurt/Main habe bei ihm und den Spielern der Gedanke dominiert, das Spiel gegen Oranje abzusagen, bekannte Löw.
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Dieses Vorhaben sei erst langsam dem Bewusstsein gewichen, ein Zeichen setzen zu müssen. "Eine klare Botschaft und ein klares Symbol für die Freiheit und eine Demonstration des Mitgefühls und der Trauer für unsere französischen Freuden - nicht nur in Frankreich, sondern in ganz Europa und der ganzen Welt."
Vor diesem Hintergrund, betonte Löw, wünsche er sich sehr, "dass die viel zitierte sportliche Rivalität zwischen Deutschland und Holland in den Hintergrund tritt". Bierhoff erhofft sich vom letzten Länderspiel des Jahres "ein ganz klares Zeichen für unsere Werte, unsere Kultur und unsere Freiheit".