Letztes Spiel für Hummels? Ex-FC-Bayern-Verteidiger könnte nach Königsklassen-Finale Karriere beenden
Dortmund - Der EM-Traum von Mats Hummels platzte in nur zwei Minuten. "Kurz und enttäuschend" sei das Telefonat mit Julian Nagelsmann gewesen, verriet der 35-Jährige der "Sport Bild", dann sei alles gesagt gewesen.Eine "große Erklärung" des Bundestrainers für die Nicht-Nominierung habe er auch gar nicht gebraucht - trotz seiner zuletzt so starken Leistungen, die Hummels ins Finale der Champions League führten.
Mitspieler schüttelten bei Nicht-Nominierung von Hummels den Kopf
Dort kann er am Samstag seiner Karriere das i-Tüpfelchen aufsetzen.Beim BVB eine Führungsperson, aber im DFB-Team außen vor? Auch seine Mitspieler in Dortmund schüttelten da nur noch mit dem Kopf. Oder, wie es Hummels diplomatisch ausdrückte: "Die meisten sagten: 'Man hätte dich auch ruhig mitnehmen dürfen'".
So aber wird das Duell mit Real Madrid im Londoner Wembley-Stadion (Samstag, 21.00 Uhr/ZDF und DAZN) für den Weltmeister von 2014 vielleicht der letzte große Auftritt mit einer deutschen Mannschaft. Wie wertvoll Hummels noch immer ist, zeigte er vor allem im letzten Saison-Drittel - Woche für Woche, Tag für Tag, Spiel für Spiel.
Hummels über Korb von Nagelsmann: "Als Trainer würde ich es ähnlich machen"
Bei der EM hätte er sich auch klaglos auf die Bank gesetzt, betonte er. Aber Nagelsmann sei es wohl "eher um altersbedingte Dinge wie Fitness gegangen", zudem um einen ausgewogenen Kader, der eben nicht zwangsläufig aus den besten 26 Spielern bestehen muss - Nagelsmann hat eine Vision. Und in die passte Hummels nicht rein - warum auch immer. Und daher hat auch Hummels inzwischen seinen Frieden mit der Entscheidung gemacht: "Als Trainer würde ich es ähnlich machen."
So also kann sich Hummels ganz auf Wembley konzentrieren, das vielleicht letzte Hurra einer großen Karriere. 2013 war er dem Titel schon einmal ganz nah, damals verlor er mit dem BVB das Endspiel gegen die Bayern - in Wembley. Dass er nun, elf Jahre später, eine zweite Chance erhält, wirkt wie eine glückliche Fügung. "Wenn ich den Henkelpott in der Hand halte, würde ich meiner Karriere eine 1 geben", sagt er.

Hummels könnte nach Königsklassen-Finale seine Karriere beenden
Ganz nebenbei wäre dann auch das Trauma der verpassten Meisterschaft vor einem Jahr "abgehakt". Und dann? Wie geht es weiter nach dem Highlight, dem aktuell alles untergeordnet wird? Sein Vertrag läuft aus, geklärt ist nichts. "Es gibt drei Optionen: BVB, Rücktritt - oder ein anderer Verein. Ein Ende ist derzeit die unwahrscheinlichste Variante", sagt Hummels. Nicht in Frage käme aus familiären Gründen ein Wechsel in die Ferne. "Wenn ich den BVB verlasse, gehe ich ins nahe europäische Ausland", sagte Hummels.
Die Entscheidung naht, erst aber gilt der Fokus einzig dem Finale: "Ich will danach alles sacken lassen. Ich bin selbst gespannt, was das Spiel in mir auslöst. Danach wird es eine Entscheidung geben - irgendwann im Juni. Dann werde ich einmal laut aussprechen, was ich machen möchte und schauen, wie es sich anfühlt." Zeit genug zum Nachdenken hat er im Sommer ja. . .